Hong Wang (links) reiste im Mai mit Hongwu Jia (Zweiter von links) und Stefan Meldau (rechts) nach Asien. Sie trafen Professor Jijie Chai von der Westlake University.
Netzwerk
Der Wissenschaft auf der Spur
Immer auf dem aktuellen Stand der Forschung zu bleiben, ist für KWS essenziell. Damit wir international gute Kooperationen abschließen können, ist unser Scouting and Licensing Team in der ganzen Welt unterwegs.
Für Hong Wangs Arbeit bedarf es Fingerspitzengefühl. „Ohne gute Kontakte und ein Verständnis der Kultur funktioniert es nicht“, sagt er mit einem Lächeln. Seit fast 28 Jahren ist Hong bei KWS in Einbeck, seit 2016 im Scouting and Licensing Team tätig. Dort sucht er nach lohnenden Kooperationen, die uns in der Forschung weiter voranbringen oder Prozesse deutlich beschleunigen, weil wir auf schon vorhandenes Wissen zurückgreifen können.
Das Scouting-Team arbeitet dabei geografisch und thematisch. Hongs Zuständigkeiten liegen in Asien (China, Japan, Korea und Indien) sowie Australien. Thematisch ist der promovierte Molekularbiologe auf Pilz- und allgemeine Krankheitsresistenzen sowie allgemeine Technologien spezialisiert. Viele der führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in China kennt Hong durch seine Arbeit vor Ort persönlich. Mehrmals im Jahr reist er dorthin, um sein Netzwerk zu pflegen und aktuelle Forschungen besser kennenzulernen – wie erst im Mai mit Stefan Meldau, Group Lead Biotic Stress Traits, und Hongwu Jia, Head of Trait Development, die beide an der Merkmalsentwicklung mittels Genome Editing arbeiten.
„Ich halte mich immer mit aktuellen Publikationen auf dem Laufenden“, erzählt Hong. „Entdecke ich eine interessante Arbeit, kontaktiere ich die verantwortliche Person oder bitte Freunde um eine Einführung.“ So sind Hong, Stefan und Hongwu auf ihrer Reise gleich in mehreren führenden Forschungseinrichtungen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Gespräch gekommen. „China ist derzeit führend, was die Publikationen im Bereich Genome Editing bei Pflanzen angeht“, so Stefan. „Innerhalb der SP35 haben wir festgehalten, dass KWS sich als führender Trait-Entwickler durch Genome Editing in Europa positionieren will. Daher ist es gerade extrem wichtig für uns, mit der aktuellen Forschung Schritt zu halten
„Dank Hongs guten persönlichen Kontakten konnten wir zielführende und offene Gespräche führen.“
Stefan Meldau
Erfolg: Neue Lizenzvereinbarung
Mit diesem Hintergrund scoutet Hong Unternehmen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu unseren Zielen passen: Drei chinesische Städte mit führenden Universitäten und Unternehmen hat das Team besucht. „Dank Hongs guten persönlichen Kontakten konnten wir zielführende und offene Gespräche führen“, so Stefan. „Es wäre sonst nicht möglich gewesen, in dieser Art und Weise zu diskutieren. Wir haben auf der Reise allein 18 Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit an bestimmten Merkmalen identifiziert.“ Und erste Ergebnisse liegen bereits vor: Durch den Besuch ist eine globale Lizenzvereinbarung mit dem Biotechnologieunternehmen Shunfeng Bio entstanden.
Schon in der Vergangenheit sind durch Hongs Verbindungen gute Zusammenarbeiten entstanden, zum Beispiel mit Forschenden an der chinesischen Akademie der Wissenschaften. Durch sich ankündigende Veränderungen in der EU-Regulierung für Genome Editing bietet sich für uns gerade ein ideales Zeitfenster an, um tätig zu werden oder bestehende Zusammenarbeiten zu überdenken. So sind Lizenzkosten für bestimmte Traits in China beispielsweise deutlich günstiger als in den USA.
Durch die persönlichen Kontakte können aber auch führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Berater oder Beraterinnen für KWS gewonnen werden. Im August war Jijie Chai, neben seiner Professur ehemals tätig am Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung, in Einbeck, nachdem Stefan und Hong bereits in China mit ihm in Kontakt waren. „Die Arbeit von Hong und dem Scouting and Licensing Team ist wirklich wichtig“, so Stefan. „Dadurch haben wir nicht nur den direkten Austausch, sondern können auch unsere eigenen Produktentwicklungsziele viel schneller erreichen.“ Der nächste Trip ist bereits geplant. |
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