Umweltschutz liegt dem 14-jährigen Marijan Rygulla am Herzen. Bei Jugend forscht beschäftigte er sich mit dem Recycling von Edelmetallen.
Jugend forscht und Schulgärten
Von Wissenschaft bis Gemüseanbau
KWS hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Prozent des jährlichen EBIT in soziale Projekte weltweit zu investieren: Wie vielfältig die geförderten Initiativen sind, zeigen als Beispiele Jugend forscht sowie Schulgärten in Brasilien und Berlin.
KWS fördert den Landeswettbewerb Jugend forscht, um Kinder und Jugendliche für Innovation zu begeistern.
Aus Fragen Antworten machen: Der diesjährige Landeswettbewerb von Jugend forscht in Einbeck bot viele Möglichkeiten, Ideen zu entwickeln – dieses Jahr mit einer besonderen Beteiligung von KWS.
Am Stand von Marijan Rygulla glänzt und schimmert es – kein Wunder, denn der 14-jährige Schüler beschäftigt sich in seinem Projekt mit dem Recycling von Edelmetallen, insbesondere Gold und Kupfer. „Chemie hat mich von klein auf interessiert“, erzählt er. „Ich habe dann zusammen mit meiner Mutter und meiner Oma überlegt, was ein gutes Projekt wäre.“
Wegen seiner Mutter Sylvia, die bei KWS im Bereich Governance & Group Standards arbeitet, hatte er zunächst mit Blick auf die Landwirtschaft an Wassereinsparungen gedacht. Dann kam ihm die Idee mit den Edelmetallen, denn „die sind wirklich nur noch begrenzt vorhanden“.
Umweltbelange und Hilfe für andere sind Marijan schon immer wichtig, deshalb engagiert er sich in seiner Freizeit unter anderem beim Technischen Hilfswerk. Mit seinem Projekt möchte er eine umweltfreundlichere Methode entwickeln, Edelmetalle erneut nutzbar zu machen. Nach mehreren Versuchen fand Marijan heraus, dass die Kombination aus Salz- und Zitronensäure am besten funktioniert, um Gold beispielsweise aus Steckverbindungen herauszulösen. Weitergedacht hat er das Projekt auch schon: „Man könnte beispielsweise eine besonders säurehaltige Zitronensorte züchten, die wenig Anbauplatz einnimmt, aber sich für Verfahren wie diese perfekt eignet“, erzählt er.
„Chemie hat mich von klein auf interessiert“
Marijan Rygulla
Langjähriges Engagement für die Wissenschaft
KWS unterstützt seit 2022 zusammen mit dem PS.SPEICHER den Landeswettbewerb von Jugend forscht in Niedersachsen. Während des Wettbewerbs, an dem in diesem Jahr 79 Jungforschende teilnahmen, ging es auch für eine Tour auf den KWS Campus: für vertiefende Einblicke in unsere Forschung. Begeisterung für Innovation und Landwirtschaft zu wecken, stand dabei im Fokus.
Nicht nur Marijans Projekt, sondern auch viele andere hatten in diesem Jahr einen Schwerpunkt bei Nachhaltigkeit und Umwelt. Wie das Projekt von Laeticia und Paula: Die beiden wollten herausfinden, ob Pflanzen auf dem Mars überleben können. Mit Feuerbohnen und Mais haben sie untersucht, wie sich bestimmte Bedingungen, die auf dem Mars anders sind als auf der Erde (beispielsweise Kälte oder UV-Strahlung), auf das Pflanzenwachstum auswirken. „Wir haben festgestellt, dass Pflanzen auf dem Mars ohne Hilfsmittel nicht angebaut werden können“, erzählt Laeticia. „Aktuell müssen wir uns also alle um einen besseren Umgang mit der Erde bemühen, um den Klimawandel aufzuhalten.“
Für Marijans Idee gab es eine besondere Auszeichnung: den Sonderpreis Ressourceneffizienz des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Zukunft liegt also in guten Händen.
Schulgärten: Kleine Pflanzen, große Wirkung
In São Paulo unterstützt KWS zehn Schulgärten.
Pflanzen unter besonderen Bedingungen wachsen zu lassen, die Zukunft zu säen, steht auch im Mittelpunkt unseres neuesten Projekts in Brasilien: In der Millionenstadt São Paulo haben wir in Zusammenarbeit mit Städte ohne Hunger e. V. zehn Schulgärten eingerichtet, um mehr Kindern aus prekären Verhältnissen den Zugang zu frischem Gemüse zu ermöglichen. Auf 100 bis 3.000 Quadratmetern wachsen hier jetzt Salat, Paprika, Kohl, Rote Beete, Tomaten, Zwiebeln, Petersilie und Koriander. Auch Obstbäume sollen künftig an heißen Nachmittagen Schatten spenden und so zum Verweilen oder zum Spielen einladen.
„Gerade in ärmeren Familien kommen oft einseitige, Kohlehydrate-basierte Gerichte auf den Tisch, weil frisches Gemüse sehr teuer ist“, erzählt Bettina Haussmann, die sich um unsere sozialen Projekte außerhalb von Europa kümmert. „Mit den Schulgärten bekommen die Kinder Zugang zu ganz anderen Vitaminen und Nährstoffen, denn das dort angebaute Gemüse wird für die Schulkantinen genutzt.“
In der Erde graben, Pflänzchen einsetzen, das eigene Gemüse in Teamarbeit ernten – alle Kinder wirken selbst im Garten mit. „So können wir vielleicht auch mehr Interesse für Landwirtschaft wecken und Kinder für Pflanzen und Ernährung begeistern“, sagt Bettina. Rund 5.000 von ihnen bekommen jetzt bereits Zugang zu frischem Gemüse. Zu ihnen gehören auch Kinder, die entweder verwaist oder aus anderen Ländern nach Brasilien geflüchtet sind. Mit dem Projekt folgen wir bei KWS unserem Social Purpose: „Provide expertise, resources and inspiration to generate a social impact from science to farm to fork.“
„Wir können Interesse für Landwirtschaft wecken.“
Bettina Haussmann
Der Verein Städte ohne Hunger e. V. ist ein sehr erfahrener Partner für Schul- und Stadtgärten, der die Arbeit vor Ort professionell und mit viel Begeisterung umsetzt. „Wir haben mit Städte ohne Hunger einen Fünfjahresvertrag abgeschlossen, um eine beidseitige Planungssicherheit zu haben“, so Bettina. Denn langfristig sollen beispielsweise Lehrerinnen und Lehrer so erfahren im Umgang mit den Gärten werden, dass die Schulen das Projekt selbst übernehmen – und wir in anderen Schulen weitermachen können, um noch mehr Kinder zu erreichen.

Über die Schulgärten bekommen rund 5.000 Kinder nun Zugang zu frischem Gemüse.

Vom Einpflanzen bis zur Ernte helfen die Kinder in den Schulgärten in Brasilien mit.
Saatgut zukünftig von KWS Vegetables
Momentan werden die Pflanzen für die Gärten noch von einem externen Partner geliefert, zukünftig soll das Saatgut aber vorwiegend aus unserer Business Unit Gemüse kommen. Auch könnten KWS Mitarbeitende in den Schulen kleine Vorträge zur Landwirtschaft halten oder im Garten mithelfen – wie unsere Kolleginnen und Kollegen von KWS Berlin. Im März halfen sie beim Umgraben eines Gartens, der von Acker e. V. in Berlin eingerichtet wurde (mehr dazu im Intranet). Ähnlich könnte es auch in Brasilien funktionieren. Zusammen mit Acker e. V. planen wir vier Schulgärten in Berlin innerhalb der nächsten vier Jahre.
Eduardo Albonico von unserem Sales Team Latin America hat einige der Gärten in São Paulo zusammen mit Bettina bereits besucht – und überlegt, ob nicht auch unsere Wassermelonen dort gut wachsen können. „Das wäre ein toller Nachtisch für die Kinder“, so Bettina.
„Das Gemüse wird für die Schulkantinen genutzt.“
Bettina Haussmann
Diese und andere Pläne werden miteinander diskutiert, denn die Gärten laufen nach einem partizipativen Konzept: Alle Beteiligten sind in regem Austausch und besprechen, was gut funktioniert und wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Dabei helfen auch die Daten von Städte ohne Hunger, die aufzeigen, wie viele Kinder teilnehmen oder wie viel Gemüse produziert wird. Gibt es im Garten einen Überschuss, können die Kinder das Gemüse mit nach Hause nehmen – so bekommen noch mehr und besonders bedürftige Personen Zugang.
An Begeisterung mangelt es nicht: Viele Eltern oder Nachbarinnen und Nachbarn haben schon in den Gärten vorbeigeschaut und mitgeholfen. Am meisten freuen sich jedoch die Kinder, erzählt Bettina: „Eine Lehrerin erzählte mir, dass, wenn es im Unterricht mal besonders unruhig ist, sie den Kindern sagt, es müsse jetzt leiser werden, sonst gehen sie nachher nicht in den Garten – dann ist der ganze Raum sofort still, denn niemand will das verpassen.“ |
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