Arbeit

Getreide

Ducks Unlimited Canada

Nisten im Roggen

Die Organisation Ducks Unlimited setzt sich in Kanada dafür ein, dass Betriebe ihre Felder im Winter mit Getreide bepflanzen als Nistplatz für Enten. Das Programm verschafft unserem Hybridroggen einen Schub.

Enten nutzen Getreidefelder als Nistplatz immer häufiger in Hybridroggen von KWS.

Am Rande von Kanadas Feuchtgebieten dient Getreide nicht nur als Nahrungsmittel für Menschen, sondern ist im Winter und im Frühjahr auch ein ideales Zuhause für Enten: „Die Vögel nutzen dicht bewachsene Flächen zum Brüten“, weiß Cole Ambrock, Sales and Marketing Manager KWS Seeds Canada. Das können Schilfbestände sein – oder eben landwirtschaftliche Kulturpflanzen. Die gemeinnützige Organisation Ducks Unlimited Canada (DUC) bietet einen finanziellen Anreiz, wenn Landwirtinnen und Landwirte sich zum Anbau von Wintergetreide entscheiden: 49,50 kanadische Dollar (rund 32 Euro) gibt es für einen Hektar.

Typischerweise handelte es sich bei den Getreidesorten um Weizen und Triticale, sagt Cole. Die westkanadische Provinz Alberta war vor fünf Jahren die erste, in der die eigenen landwirtschaftlichen Beraterinnen und Berater von DUC auch das Potenzial von Hybridroggen erkannten und den Anbau im Rahmen des Programms empfahlen und betreuten. „Der Marktanteil von KWS beim Hybridroggen beträgt in Kanada neunzig Prozent – so kamen wir ins Spiel.“

Das Hybridsaatgut ist im Einkauf allerdings teurer als beispielsweise Winterweizen oder Wintertriticale aus klassischer Züchtung. KWS Kanada bietet deshalb zwei Garantien, um für Hybridroggen zu werben: Bei Ertragseinbußen durch Umwelteinflüsse gibt es einen Rabatt für die Bestellung im Folgejahr. Und wenn Hybridroggen schlechter abschneiden sollte als klassisch gezüchteter Roggen, erstattet KWS die Differenz des Kaufpreises. Die 49,50 Dollar von DUC sind dazu noch ein dritter Anreiz. „Roggen ist eine Nische. Aber die Programme reduzieren die Unsicherheit für landwirtschaftliche Betriebe.“

Nachhaltigkeit im Fokus

Cole sieht in den drei Angeboten einen großen Erfolg. Winteranbau sei in Kanada nach wie vor ein kleiner, aber wachsender Markt. „Angesichts der sich verändernden Umweltbedingungen wird der Anbau von Winterkulturen zunehmen.“ Roggen kommt auch mit schwierigen Böden zurecht und trägt unter Nachhaltigkeitsaspekten dazu bei, mit weniger Ressourcen mehr zu produzieren. „Durch die Kooperation mit Ducks Unlimited folgen wir auch einer unserer Ambitionen der SP35, nachhaltige Landwirtschaft zu stärken.“ Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Reduzierung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, sondern auch wie hier auf einer Landwirtschaft, die im Einklang mit der Natur stattfinden kann.

Und grüne, üppig bewachsene Roggenfelder im Frühling neben ansonsten brachliegenden Flächen machten andere Landwirtinnen und Landwirte neugierig noch mehr, wenn sie dann hörten, dass der Ertrag von Hybridroggen vierzig Prozent höher liege als der von klassischen Sorten. Der Anbau von Winterweizen sei rückläufig, während er beim Hybridroggen zunehme, sagt Cole. Auch DUC scheint vom Potenzial des Getreides überzeugt: „Hybridroggen ist jetzt nicht mehr nur in Alberta, sondern in allen westkanadischen Provinzen im Programm.“

Und die Zusammenarbeit beschreibt Cole als Gewinn für beide Seiten: DUC schafft mehr Brutstätten für Enten, und KWS gewinnt mit Hybridroggen an Beliebtheit. Mittlerweile sponsert KWS sogar Baseballmützen, die zugleich für das Programm und für Hybridroggen von KWS werben. Alle teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte bekommen ein Exemplar. Damit ist zum einen ein weiterer Berührungspunkt zu den Kundinnen und Kunden entstanden. „Und es hilft merklich, unsere Markenbekanntheit noch weiter zu steigern.“ |


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