Förderverein FIPS
Präventives Theater
In den Aktionswochen des Vereins FIPS lernen Schülerinnen und Schüler von einem Theaterpädagogen, in Extremsituationen richtig zu handeln.
Dirk Bayer inszeniert Extremsituationen mit Selina Früchtl. Schülerinnen und Schüler lernen daraus fürs echte Leben.
Gewalt, Fremdenhass, Mobbing, sexueller Missbrauch, Sucht – die Palette an Schwierigkeiten, mit denen Kinder und Jugendliche konfrontiert sein können, ist groß. Aber was tun in solchen Situationen? Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Northeim lernen Taktiken bei den Aktionswochen des Vereins Für Integration, Prävention und Sozialarbeit (FIPS). „Mir sind Fälle überliefert, in denen sich Jugendliche mit Methoden zur Wehr gesetzt haben, die sie während unserer Aktionswochen an ihrer Schule gelernt haben“, sagt der FIPS-Vorsitzende Stefan Jagonak.
Die Aktionswochen organisiert der gemeinnützige Verein seit zwanzig Jahren im gesamten Landkreis Northeim. Zwei bis dreimal pro Jahr kommt der Theaterpädagoge Dirk Bayer für ein bis zwei Wochen an Grund-, weiterführende und berufsbildende Schulen in der Region und macht Präventionsthemen in Form eines Mitmachtheaters greifbar. Mit einer Kollegin spielt Dirk Bayer dann Szenen an, unterbricht sie und lässt die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden, wie es weitergehen könnte. Wer einen Vorschlag hat, wird direkt ins Theaterstück eingebunden. Dieses unmittelbare Erleben in einer gespielten Szene hilft dabei, in einer tatsächlichen Situation selbstsicherer zu reagieren.
Dauerbrenner im Jahresprogramm
„Wir haben mit den Aktionswochen sehr gute Erfahrungen gemacht – bei Abfragen an Schulen kann ich mich vor Interesse kaum retten“, sagt der Pädagoge Stefan Jagonak, der beruflich eine Werkstatt für behinderte Menschen leitet. Noch Tage nach den Veranstaltungen würden die Schülerinnen und Schüler davon erzählen, hört er als Rückmeldung. „Dirk Bayers Programm ist ein Dauerbrenner und fest im Jahresprogramm verankert.“ Insgesamt etwa zwanzig Schulen haben das Angebot bisher genutzt.
Und das ist wichtig: „Prävention lebt von Nachhaltigkeit, von Wiederholung. Deshalb finden wir es so toll, dass wir Dirk Bayer immer wieder engagieren können.“ Zugleich sei es wichtig, methodisch an die Zielgruppen angepasst vorzugehen. „Jugendliche wollen sich nicht von Schlaumeiern erzählen lassen, was sie zu tun haben. Da muss man pfiffig sein, um Aufmerksamkeit zu generieren und zu sensibilisieren.“ Stefan Jagonak selbst hat in der Suchthilfe schon Präventionsarbeit gemacht und weiß, dass Verbote allein nicht wirken. „Es geht um bewussten Konsum und um ein Bewusstsein dafür, was die Risiken sind. Es muss eine eigene Motivation entstehen.“
Allein mit den Mitgliedsbeiträgen des ehrenamtlich tätigen und als gemeinnützig anerkannten Fördervereins FIPS wären die Aktionswochen nicht zu stemmen, zumal der Verein auch weitere Projekte unterstützt. Auch dass die Schulen einen Eigenanteil leisten, reicht nicht. „Unsere Aufgabe ist es, Präventionsprojekte jedweder Art zu organisieren und Drittmittel zu akquirieren. Natürlich freuen wir uns auch über neue Mitglieder, die über den Jahresbeitrag unsere Arbeit unterstützen.“ Die AKB Stiftung habe den überparteilichen und überkonfessionellen Verein punktuell immer gefördert, seit einigen Jahren auf fester Basis für das theaterpädagogische Angebot an Schulen. Stefan Jagonak weiß die Unterstützung zu schätzen. „Das gibt uns Planungssicherheit und ist ein wichtiger Beitrag für Jugendliche in der Region.“ |
INFO
Die AKB Stiftung
Die AKB Stiftung wurde 1998 von Carl-Ernst Büchting (1915–2010), dem langjährigen Vorsitzenden des Vorstands und später des Aufsichtsrats der KWS, gegründet. Die Stiftung engagiert sich vorwiegend in der Region Südniedersachsen, speziell in Einbeck, sowie im Gründungsort der KWS, Klein Wanzleben (Sachsen-Anhalt). Die Werte der Stiftung finden sich in den Begriffen Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und Zukunftsfähigkeit wieder. Die Stiftung verfolgt gemeinnützige Ziele in fünf Förderkategorien: „Kirche, christlicher Glaube und Ökumene“, „Kunst und Kultur“, „Bildung, Erziehung und Soziales“, „Wissenschaft und Forschung“ sowie „Umwelt, Landschafts- und Naturschutz“.
Weitere Informationen: www.akb-stiftung.de |
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