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† 8. April 2024

Zum Gedenken an Philip von dem Bussche

Menschen und Landwirtschaft – diese beiden Passionen haben das Leben von Philip von dem Bussche geprägt. Wer das Glück hatte, mit ihm ein Stück seines Wegs zu gehen, ob privat oder beruflich, wird ihn als eine herausragende und prägende Persönlichkeit in lebhafter Erinnerung behalten. Er war weltoffen und tolerant, gescheit und bodenständig, zugewandt und zielorientiert, mitreißend und humorvoll – um nur einige Eigenschaften seines facettenreichen Wesens zu nennen. Aufgewachsen in einer Familie mit einer 800-jährigen Geschichte, kümmerte sich Philip von dem Bussche nach seiner landwirtschaftlichen Ausbildung und dem Studium der Betriebswirtschaft ab 1976 zunächst um den Familienbetrieb in Ippenburg. Eine Herausforderung für ihn bestand darin, den neugotischen Familiensitz, ein gewaltiges Sandsteinschloss, auch in der 22. Familiengeneration zu erhalten und die hohen Kosten aus der relativ kargen Landwirtschaft abzudecken. Hierzu trug auch seine naturverbundene Frau Viktoria erheblich bei: Mit der genialen Gestaltung der Ippenburger Gärten lud die „Grüne Baronin“ Jahr für Jahr Tausende Besucher in ihre einzigartigen Gärten ein, während sich ihr Mann dann gern auch ab und zu als Parkplatzanweiser betätigte.

Abseits von Ippenburg ging der Agrarunternehmer, der nach 1989 einen zweiten landwirtschaftlichen Betrieb in Krostitz bei Leipzig bewirtschaftete und dort eine innovative Produktion für Rollrasen auf die Beine stellte, auch anderen Berufungen nach: als einflussreicher Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und als aktiver Aufsichtsrat in verschiedenen Unternehmen des Agrarsektors (zum Beispiel der K+S Aktiengesellschaft und der Krone Gruppe). Im Jahr 2000 gelang es dann Andreas J. Büchting (AB) in einer für KWS schwierigen Zeit, seinen langjährigen Freund ­Philip für den Aufsichtsrat der KWS zu gewinnen. Doch Zucker klebt, wie wir alle wissen, und so wechselte Philip von dem Bussche 2005 vom Aufsichtsrat in den Vorstand der KWS. Dort übernahm er 2008 als Nachfolger von AB die Position des Sprechers. Unvergessen bleiben vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von KWS die großzügigen Einladungen nach Ippenburg: Schwer beeindruckt von der gewaltigen Empfangshalle, vernahmen ganze Busladungen die Ansprachen ihres CEOs, der nicht müde wurde zu betonen, dass er zum armen Zweig der Familie gehöre. In der Tat galt es damals noch einige Dächer wetterfest zu machen. Eine Aufgabe, die er mit einer überzeugenden Langfristplanungmeisterte.

2014 schied Philip von dem Bussche planmäßig aus dem Vorstand aus. Allerdings stellte er sich auf Bitten der Aktionärsfamilien Büchting und Arend Oetker im Dezember 2022 erneut für ein zeitlich begrenztes Mandat in den Aufsichtsgremien der KWS SAAT SE & Co. KGaA und ihrer persönlich haftenden Gesellschafterin, der KWS SE, zur Verfügung. Beide Gremien wählten ihn – wieder in Nachfolge von AB – zu ihrem Vorsitzenden.

Im August 2023 folgte dann eine erschütternde Diagnose. Philip von dem Bussche legte umgehend alle Mandate nieder – bis auf eines. Mit einer beispielhaften Haltung hielt er an allem fest, was ihm wichtig war. Dazu zählte neben seiner Familie glücklicherweise auch seine KWS. Auf der Hauptversammlung im Dezember 2023 teilte er kurz und bündig den Stand seiner Erkrankung mit. Das hielt ihn aber nicht davon ab, anschließend die Aktionärinnen und Aktionäre über die Tätigkeiten des Aufsichtsrats ausführlich zu unterrichten. Im neuen Jahr trieb er noch gemeinsam mit dem Vorstand strategische Entwicklungen für KWS voran. Nach dem Osterfest mit seiner großen Familie verließen ihn dann seine Kräfte. Voller Zuversicht und Überzeugung, dass sich KWS auf dem richtigen Weg befand, kaufte er in seinen letzten Tagen noch KWS Aktien.

Am 8. April 2024 verlor seine Familie einen hingebungsvollen Ehemann, Vater und Großvater, KWS einen großartigen Unternehmer und Menschen und die deutsche Landwirtschaft eine herausragende Persönlichkeit. |


† 10. Mai 2024

Zum Gedenken an René Mitzkewitz

Tief betroffen und mit großer Trauer müssen wir mitteilen, dass unser Kollege René Mitzkewitz viel zu früh am 10. Mai 2024 nach schwerer Krankheit verstorben ist. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in Bonn und mehrjähriger Tätigkeit als Rechtsanwalt begann René bei KWS am 1. Juni 2008 als Senior Legal Counsel in der damaligen Abteilung Legal Affairs. Vom ersten Tag an hat René eine enge Verbindung zu KWS und vielen Kolleginnen und Kollegen aufgebaut, sowohl beruflich als auch privat. Aufgrund seiner großen Kompetenz und Erfahrung übernahm er im Jahre 2015 die Leitung der Rechtsabteilung der KWS Services und betreute mit seinem Team vorwiegend Rechtsangelegenheiten der Holding und in Deutschland. Im Rahmen von GLOBE fokussierte er sich dann ab 2018 auf die Bereiche Zuckerrüben und Getreide, wo er als verlässlicher Ansprechpartner in allen rechtlichen, aber auch bei Business-Fragen sehr geschätzt wurde.

René war ein wunderbarer Mensch und eine große Stütze unseres Teams. Mit seiner fachlichen Expertise, Hingabe zum Beruf und Hilfsbereitschaft Kolleginnen und Kollegen gegenüber hat er sehr viel zum Erfolg der Abteilung und von KWS beigetragen. Wir werden ihn als sympathischen, humorvollen und verlässlichen Kollegen in schöner Erinnerung behalten, der selbst in schwierigen Zeiten immer positive Energie versprühte und uns alle motivierte und inspirierte.
All unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Frau und seiner Familie. |


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