Growing with Science und Growing into the Future
Neu für Absolventen und Absolventinnen
Im vergangenen Jahr haben bei KWS zwei neue Programme begonnen: Growing into the Future und Growing with Science haben das Ziel, einen neuen Pool an Talenten zu schaffen sowie neue Perspektiven und Ideen ins Unternehmen zu bringen.
Die sechs Absolventinnen und Absolventen (von links): Bianca Torezan, Tobias Kunze, Latifa Mrisho, Lorenzo Castaldello, Martin Keßler und Sofia Guendel
Mit fast 650 Bewerbungen im ersten Anlauf wurden beide Programme gut angenommen. „Sie versprechen ein umfangreiches Onboarding, diverse Projekte in wechselnden Abteilungen, Unterstützung durch Mentoren und weitere ansprechende Aspekte“, sagt Johanna Demirag, die für beide Programme verantwortlich ist. „Es war schön zu sehen, dass sich das in hohen Bewerberzahlen niederschlug.“
Das Programm entstand innerhalb von acht Monaten und fußt auf Teamarbeit aus allen Bereichen der KWS: Kollegen aus den Business Units, HR Business Partner, Recruiting, Employer-Branding und viele andere waren beteiligt. Johanna Demirag: „Die verschiedenen Ansprechpartner arbeiteten während der Vorbereitungs- und Umsetzungsphase eng zusammen.“
Latifa Mrisho und die anderen besuchten zum Programmbeginn eine Zuchtstation.
Die Bewerber von Growing into the Future kämpften sich durch einen fünfstufigen Bewerbungsprozess, ehe sie ihre Zusage erhielten. Die Vorstellungsgespräche endeten mit einem vierstündigen Assessment-Center, bei dem die 24 Kandidaten in der Endrunde eine Idee wie in der Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ vor einer simulierten Jury präsentieren mussten, der Kolleginnen und Kollegen aus den Business Units und der Personalabteilung angehörten. Die Idee musste einen Bezug zur Landwirtschaft haben: Innovation/Technologie, neue Wege, Umdenken in der Lebensmittelindustrie, Ressourcen- und Energieeinsparung, soziale Verantwortung oder Zukunft der Landwirtschaft. „Wir waren begeistert von der Qualität der Präsentationen und von der Kreativität der Ideen“, sagte Sabine Vogt, Leiterin des Expert Hubs Performance, Talent- und Mitarbeiterentwicklung.
Die Bewerber für Growing with Science mussten parallel dazu weitere Bewertungsschritte durchlaufen: Sie präsentierten einen Essay zu der Frage, wie Technologien einen Mehrwert für KWS schaffen können, und sie mussten in einem speziellen Assessment-Center ihren Geschäftssinn unter Beweis stellen.
Anders als ein normales Vorstellungsgespräch
Lorenzo Castaldello, einer der ausgewählten Absolventen des Programms Growing into the Future, lobt das Assessment-Center: „Es war eine wunderbare Gelegenheit, seine Persönlichkeit zu präsentieren. Es half dabei, Barrieren aus normalen Vorstellungsgesprächen zu beseitigen.“ Der aus Italien stammende Lorenzo Castaldello kam zunächst über ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdiensts nach Deutschland und absolviert derzeit eine Projektrotation in der Strategieabteilung. Sein nächster Einsatz wird in der Business Unit Mais sein.
Wie Lorenzo Castaldello haben alle sechs Absolventen im Oktober 2021 bei KWS angefangen. Sie durchliefen ein umfangreiches Schulungsprogramm und sammelten direkte Eindrücke beim Besuch eines Produktionszentrums, einer Zuchtstation und eines Gewächshauses. Außerdem lernten sie Felix Büchting, Mitglied des Vorstands, persönlich kennen, der das Programm vom ersten Tag an unterstützte.
„Mentoring hat mir Vertrauen gegeben.“
Absolventin Bianca Torezan
Aufschlussreiche Schulung
„Die Ausbildungsprogramme waren sehr aufschlussreich und in einigen Fällen sogar lebensverändernd“, sagte Sofia Guendel. Sie war eine der Studiengangssprecherinnen an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, wo sie ihren Master of Science (MSc) in Agrar- und Lebensmittelökonomie gemacht hat. Sofia Guendel, die aus Costa Rica stammt, hat verschiedene Praktika bei Bayer absolviert, bevor sie zu KWS kam. Derzeit macht sie ein Projekt im Marketing und leitet eine globale CRM-Kampagne. Danach wird sie in die Business Unit Getreide wechseln.
Latifa Mrisho, die erste und einzige Absolventin von Growing with Science, genoss die Feldbesuche. „Ich konnte einiges mit eigenen Augen sehen. Das half mir, für mein Projekt erforderliche Prozesse besser zu verstehen. Außerdem erhielt ich einen besseren Einblick in die Herausforderungen der Produktionssysteme. Das ist für den Anfang sehr hilfreich“, so Latifa Mrisho. Sie hat einen beeindruckenden Bildungsweg hinter sich: neben einem Bachelor of Science (BSc Honours) in Medizin und einem BSc in Molekular- und Zellbiologie hat sie einen Doktortitel in Molekularbiologie erworben. Auch einen Master of Science (MSc) in Chemieingenieurwesen hat sie in ihrem Lebenslauf.
Latifa Mrisho ist stolz darauf, die erste Absolventin des neuen Programms Growing with Science zu sein. Und sie freut sich, als Botschafterin des Programms zu agieren. „Ich hoffe, dass ich den zukünftigen Teilnehmern des Programms als Mentorin mit guten Ratschlägen zur Seite stehen und ihnen bei all den Schritten behilflich sein kann, die ich selbst durchlaufen habe.“
Interessante Einblicke: Absolventen begutachten Präparate.
Arbeit in internationalen Teams
Latifa Mrisho arbeitet in ihrem ersten Jahr an einem Forschungsthema zur Entwicklung von effizienteren Strategien, um Merkmale für virus- und insektenresistente Zuckerrüben zu identifizieren. In ihrem zweiten Jahr befasst sie sich mit Geschäftsentwicklung, geistigem Eigentum und Strategie.
Tobias Kunze, ein weiterer Absolvent von Growing into the Future, arbeitet derzeit in der Business Unit Getreide. „Mein erstes Projekt ermöglichte es mir, vom ersten Tag an mit internationalen Teams und Kolleginnen und Kollegen in Kontakt zu kommen und an spannenden Themen zu arbeiten.“ Tobias Kunze ist Deutscher, hat wegen des Berufs seines Vaters aber mehrere Jahre in den USA verbracht und spricht deshalb beide Landessprachen fließend. Er hat einen Master of Arts in nachhaltiger internationaler Landwirtschaft mit Schwerpunkt auf tropischer Landwirtschaft. Während seines Bachelorstudiums war er Kapitän des Rugbyteams der Universität und während seines Masterstudiums Assistent in der Abteilung für tropische Pflanzenproduktion und Modellierung landwirtschaftlicher Systeme.
Unterstützung durch Führungskräfte
Jeder Absolventin und jedem Absolventen stehen Führungskräfte als Mentoren zur Seite. „Auf das Mentoring zurückgreifen zu können hat mir mehr Vertrauen in meine Entscheidungen gegeben – und auch mehr Sicherheit, um Herausforderungen zu meistern“, sagt Bianca Torezan. Sie besitzt die brasilianische und die italienische Staatsangehörigkeit, machte ein internationales Praktikum in einem multinationalen Unternehmen und kam schließlich nach Europa. Sie sagt: „Als ich die Möglichkeit sah, in verschiedenen Abteilungen zu arbeiten einschließlich eines Projekts im Ausland mit Unterstützung von Mentoren, da wusste ich, dass Growing into the Future das Richtige für mich ist.“
Die Absolventinnen und Absolventen werden nicht nur von den Mentorinnen und Mentoren, sondern auch von Projektcoaches sowie Projektpatinnen und Projektpaten unterstützt, mit denen sie bei jedem Projekt eng zusammenarbeiten. Die Absolventinnen und Absolventen treffen sich in regelmäßigen Abständen bei Zusammenkünften zum Austausch von Anwendungsbeispielen, treffen leitende Angestellte und absolvieren Weiterbildungen. Martin Keßler, ein Absolvent des Programms Growing into the Future, der derzeit in der Business Unit Mais arbeitet, ist ein Erasmus-Alumni und ehemaliger Finanzcoach für drei Kaffeefarmen in Brasilien, Mexiko und Uganda. „Ich freue mich darauf, während der Zusammenkünfte mit meinen Mitabsolventen in Kontakt zu treten. Der Austausch von Best-Practice-Beispielen und von den Erfahrungen der anderen zu lernen wird sehr wertvoll sein“, so Martin Keßler. |
Wer Fragen hat, kann sich an Johanna Demirag wenden: johanna.demirag@kws.com
Drei Fragen an Johanna Demirag, Projektverantwortliche
„Viele ansprechende Faktoren“
Wie haben Sie es geschafft, gleich im ersten Jahr 650 Bewerbungen zu bekommen?
Mehrere Programmaspekte sind für unsere Zielgruppe attraktiv. Die internationalen Rotationen, die Möglichkeit, das Unternehmen anhand von vier verschiedenen Projekten kennenzulernen, die Unterstützung durch Mentoren und die Möglichkeit, an Aktivitäten mit anderen Absolventen teilzunehmen, sind nur einige der Faktoren, die das Programm attraktiv machen.
Wie sprechen Sie potenzielle Absolventinnen und Absolventen an?
Vergangenes Jahr haben wir mit dem Recruitment und Employer-Branding eine strategische Datenbank aufgebaut. Sie enthält eine Liste von Universitäten und Abschlüssen, die zu unseren Programmen passen. In regelmäßigen Abständen haben wir Informationen wie unsere neuen Programmbroschüren an die Hochschulkontakte auf dieser Liste geschickt, darunter Karriereberatungen, Newsletter von Studierenden, Professorinnen und Professoren sowie Alumni-Gruppen. In diesem Jahr haben wir unsere Reichweite durch Social-Media-Kampagnen und Testimonials auf unserer Website sowie auf LinkedIn durch eine enge Zusammenarbeit mit den Teams für Employer-Branding und Rekrutierung erhöht.
Woher kommt Ihre Erfahrung mit solchen Programmen?
Bei meinem früheren Unternehmen Hewlett-Packard habe ich das umfangreiche regionale Absolventenprogramm Graduate University in einer Region mit siebzig Ländern in Europa, dem Nahen Osten und Afrika geleitet. Jedes Jahr reisten ausgewählte Hochschulabsolventen aus verschiedenen Ländern an sieben Standorte, um eine einmonatige Weiterbildung zu absolvieren, bevor sie an ihre Heimatstandorte zurückkehrten, um ihr zweijähriges Graduiertenprogramm zu beginnen. |
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