Forschung

Qualitätsmanagement bei F&E

Drei-Säulen-Modell

Sicher, zuverlässig, effizient

Wie bewahren wir Wissen, wie lernen wir aus Fehlern und wie minimieren wir Risiken? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Qualitätsmanagement bei Forschung und Entwicklung. Es fußt auf drei Säulen.

Qualitätsmanagement (QM) reduziert Fehler in den einzelnen Arbeitsschritten und macht sie effizienter. Das QM bei Forschung und Entwicklung (F&E) sorgt mit einem Minimum an notwendigen Regeln dafür, dass die F&E-Arbeitsabläufe sicher, zuverlässig und nachvollziehbar sind.

Dazu braucht es die Beteiligung aller Mitarbeitenden. Sie sind die Expertinnen und Experten und nur sie können die eigenen Arbeitsabläufe verbessern und eine reibungslose Zusammenarbeit mit anderen F&E-Abteilungen ermöglichen. Als QM-Abteilung bieten wir Werkzeuge und Verfahren an, um diesen gemeinsamen Weg zu unterstützen.

Kontinuierliche Verbesserung

Neue Verfahren oder auch Ideen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern müssen in bestehende Prozesse eingebettet oder Prozesse müssen neu aufgesetzt werden. Wir liefern die Strukturen und Standards dafür, dass Prozesse reibungslos ablaufen und die Fehlerwahrscheinlichkeit so gering wie nur möglich ist. Damit haben neue Technologien oder die Kreativität unserer Kolleginnen und Kollegen einen wirklichen Mehrwert für das Unternehmen. Fehler können passieren. Sie werden untersucht und Maßnahmen werden etabliert, damit die Fehler kein zweites Mal auftreten und die Effizienz steigt. |

Prozessmanagement

Wissen wir alle, was wir tun und wie wir es tun sollen? Was passiert, wenn Kolleginnen und Kollegen in Rente gehen? Nehmen sie ihr komplettes Know-how mit nach Hause? Wir erhalten das Wissen, das bei KWS aufgebaut wurde. Wir dokumentieren es, machen es verfügbar, indem wir die Strukturen vorgeben. Dabei nehmen wir Feedback auf, identifizieren und untersuchen kritische Punkte und passen die Strukturen an, wenn dies erforderlich ist. Dabei achten wir darauf, dass alle Prozesse in Einklang sind mit geltenden Gesetzen, regulatorischen Anforderungen und Verträgen. |

Risikominimierung

Qualitätsmanagement ist wie eine Versicherung für das Unternehmen. Wenn wir alle Standards einhalten, ist die Gefahr von Reputationsschäden oder Schadensersatzansprüchen gering. Fehler zum Beispiel bei der Kennzeichnung von gentechnisch verändertem Saatgut oder Verwechslungen mit konventionellem Saatgut könnten KWS viel Geld kosten. Fehler bei der Projektarbeit werden minimiert, die möglicherweise dazu führen könnten, dass ein Projekt noch mal ganz von vorn begonnen werden müsste. |

Das QM ist eingebettet in das Qualitätsmanagement der KWS Gruppe. Bei F&E gibt es eine unglaublich große Zahl an Arbeitsabläufen. Entsprechend groß ist der Bedarf, genaue Regeln dafür zu erstellen und einzuhalten: in den Laboren, auf den Zuchtstationen und in den Gewächshäusern. Passiert einmal ein Fehler, ist das ein Anlass, daraus zu lernen. „Wir wollen eine Kultur etablieren, in der Fehler erlaubt sind. Wir suchen nach der Ursache und treffen Maßnahmen, dass ein Fehler kein zweites Mal passiert“, sagt Anja Kaczmarczyk, Leiterin des Qualitäts- und Projektmanagements bei F&E.

In der Vergangenheit lag ein besonderes Augenmerk auf Prozessen mit gentechnisch verändertem Material. Durch die steigende Komplexität der Aktivitäten in F&E, den Einsatz neuer Züchtungstechnologien (Genome Editing) sowie wachsende externe Anforderungen ist es notwendig, das QM-System auf alle F&E-Prozesse zu erweitern. „So bauen wir bei F&E ein integriertes Qualitätsmanagementsystem auf, wie es auch als Ziel in der Strategischen Planung für F&E definiert wurde“, sagt Anja Kaczmarczyk. „Das F&E-Qualitätsmanagement basiert im Wesentlichen auf drei Säulen – kontinuierliche Verbesserung, Prozessmanagement und Risikominimierung –, für die wir entsprechende Regeln aufsetzen.“ |

Steckbriefe

Das Team des F&E-Qualitätsmanagements

Die Aufgaben sind in drei Schwerpunkte unterteilt:

Hassan Ghareeb (Labor): „Ich unterstütze unsere Laborteams dabei, ihre Prozesse leistungsfähiger, zuverlässiger und effizienter zu gestalten. Aktuell bin ich am Aufbau eines Systems für die durchgängige Dokumentation und das Management der genetischen Sequenzen von KWS beteiligt, damit unsere Produkte zurückverfolgt werden können.“

Ina Groeneveld (Gewächshaus): „Immer mehr Projekte beinhalten neue Kulturarten und den Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in den Gewächshäusern. Gemeinsam mit den Gewächshausteams ermittle und bewerte ich Risiken und unterstütze bei der Entwicklung von effizienten und konformen Serviceprozessen.“

Tim Iven (Züchtung): „Gegenüber den bisher wenigen Zuchtstationen mit GVO-Aktivitäten soll mit unserem erweiterten QM-Ansatz die gesamte Züchtung abgedeckt werden. Zusammen mit QM-Ansprechpartnern ausgewählter Züchtungsgruppen rolle ich unsere QM-Verfahren schrittweise in weiteren Züchtungsbereichen aus.“

Info

Seit 2013 ist KWS Mitglied des Programms Excellence Through Stewardship (ETS), das sich dem verantwortungsvollen Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen für den gesamten Lebenszyklus widmet. Nach sogenannten Audits erhält KWS ein Zertifikat, das unabhängig bestätigt, dass KWS nach QM-Standards arbeitet. 2014 erhielt KWS erstmals das ETS-Zertifikat und hat alle Verifizierungsaudits seitdem erfolgreich abgeschlossen. Neben diesem Standard ist KWS auch nach ISO 9001 (Qualitätsmanagementsystem), ISO 14001 (Umweltmanagementsystem) und weiteren wie zum Beispiel SeedGuard (Saatgutbeizung) zertifiziert. |

Bei Fragen zum Thema Qualitätsmanagement bei Forschung und Entwicklung steht mit Rat und Tat zur Seite:


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