Felix Büchting beim Rück- und Ausblick mit Henning von der Ohe
Henning von der Ohe
Strategie und Werte
Henning von der Ohe hat die KWS in der Unternehmensentwicklung und Kommunikation fast 35 Jahre stark geprägt. Bevor er Ende Oktober in den Ruhestand geht, blickt er mit Felix Büchting zurück – und in die Zukunft.
Gibt es ein Ereignis, das für Dich in Deiner KWS Zeit besonders spannend war?
Ja, da fällt mir sofort der Versuch der feindlichen Übernahme von KWS durch Südzucker und Hoechst/AgrEvo ein. In einer spannenden Auseinandersetzung vor einem Schiedsgericht von 2001 bis 2004 konnten wir dieses unberechtigte Ansinnen abwenden und die so wichtige Unabhängigkeit der KWS nachhaltig festigen.
Welche besonderen, von Dir verantworteten Highlights fallen Dir noch ein?
Da gibt es viele. Die erstmals 1993 und dann alle zwei Jahre von mir mit vielen Beteiligten fortgeschriebene Strategische Planung war ein Herzstück meiner Tätigkeit. Von Mal zu Mal verfeinerten wir die Methodik und lagen letztlich, wie das anhaltende Wachstum der KWS gezeigt hat, nie so ganz daneben. Unvergessen sind für mich auch die Erarbeitung von „Entwicklung mit Profil“ und von „Make yourself grow“ als Leitbild und Wertebasis für die KWS sowie die vielen Aktionen rund um die Gentechnik. Unser abgewogener, transparenter Umgang mit dem Thema Gentechnik war mir ein Anliegen und hat mit zur guten Reputation der KWS im Heimatmarkt Deutschland beigetragen.
Was sind die größten Veränderungen bei KWS?
KWS ist internationaler, digitaler und forschungsintensiver geworden. In heute wichtigen Märkten wie den USA, Brasilien und China waren wir zu Beginn meiner KWS Tätigkeit im Jahr 1986 kaum präsent. An CRISPR-Cas in der Forschung, ein globales SAP-System und Englisch als Unternehmenssprache war noch nicht zu denken, geschweige denn an Mitarbeiter aus über dreißig Ländern in Einbeck. KWS ist auch von der Gebäudeinfrastruktur her nicht wiederzuerkennen.
Wie siehst Du die Zukunft der KWS?
Ich wünsche der KWS, dass sie weiter prosperieren kann. Auch wenn das Wettbewerbsumfeld vor allem beim Mais herausfordernd ist, können wir im Gegensatz zu unseren internationalen Wettbewerbern auf eine breite Produktpalette setzen. Das ist eine starke Basis für den zunehmenden Stellenwert von Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Als unabhängiges Unternehmen mit anerkannter Kundennähe sowie leistungsfähigen Sorten und Services können wir hier eine führende Rolle übernehmen.
Für die Zukunft wünscht sich Henning von der Ohe ein verstärktes Engagement der KWS in Afrika
Was möchtest Du der KWS mit auf den Weg geben?
Eine weiter wachsende KWS sollte gut darauf achten, dass unsere Wertebasis „mit der Zeit geht“, aber so wichtige Elemente wie der Teamspirit, der faire, wertschätzende Umgang miteinander und das Vertrauen in die Kompetenzen der Kolleginnen und Kollegen erhalten bleiben und gelebt werden.
Was wünschst Du dir noch für die KWS?
Meine Herzensangelegenheit ist der weitere Aufbau von Aktivitäten in Afrika südlich der Sahara. Ich freue mich, dass ich zusammen mit engagierten Kolleginnen und Kollegen hierfür eine erste Basis in Kenia und Sambia legen konnte, und wünsche mir hier zukünftig ein zunehmendes Engagement der KWS. Jeder Beitrag zählt, trägt zur Verbesserung der dortigen Lebensverhältnisse bei und eröffnet neue Wachstumsfelder für KWS.