Menschen

Porträt

Unterstützt mit statistischen Methoden die Entwicklung neuer Sorten: Sofia da Silva

Sofia da Silva

Sever do Vouga –
Illinois – Einbeck

Seit zwölf Jahren arbeitet Sofia da Silva als Biostatistikerin für KWS. Die Portugiesin liebt ihren Beruf und ihre neue Heimat Einbeck. „Es hat sich alles wunderbar gefügt“, sagt sie.

Wenn Sofia da Silva aus dem Fenster ihres Büros in Einbeck blickt, sieht sie das Haus, in dem sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt. Dass dieses Zuhause in Einbeck liegt, fühlt sich für die 41-Jährige inzwischen sehr vertraut an und ist dennoch ein Umstand, der alles andere als vorgezeichnet war.

Sofia da Silva stammt aus Sever do Vouga, einer Kleinstadt im Westen Portugals rund siebzig Kilometer von der malerischen Hafenstadt Porto am Atlantik entfernt. Sie verließ Portugal im Jahr 2003, um ihre Ausbildung in den USA zu machen. An der University of Illinois Urbana-Champaign studierte sie sechseinhalb Jahre lang „Pflanzenzüchtung und quantitative Genetik“. „Ich habe mit einem einjährigen Praktikum begonnen, meinen Master gemacht und dann promoviert“, berichtet sie.

Doch so erfolgreich die Zeit in den USA für die damals gerade mal knapp Dreißigjährige verlief, die Distanz zu ihrer Heimat war ihr zu groß. „Ich habe Europa vermisst“, sagt die Pflanzenzüchterin. „Ich wollte wieder näher an Portugal sein, sodass ich nicht so große Entfernungen zurücklegen muss, um meine Eltern und meine drei Geschwister zu sehen.“

Vorhersagemodell für den Maisertrag: Mit Indalécio Vieira Junior aus ihrem Team interpretiert Sofia da Silva die Ergebnisse aus mehreren Jahren.

Ein Professor in Illinois kannte KWS und gab ihr den Tipp, sich dort zu bewerben. Ein schicksalhafter Rat, wie sich herausstellen sollte. Seit nunmehr zwölf Jahren arbeitet Sofia da Silva für KWS. Und nicht nur sie. Ihr Freund Greg, den sie in den USA kennenlernte, folgte ihr nur einen Monat später nach Einbeck. Die beiden heirateten und auch er ist für KWS tätig – als Leiter Biostatistik bei RD-DM.

Für Sofia da Silva hat sich alles so perfekt im Leben gefügt, wie sie es nicht zu hoffen gewagt hat. Sie liebt ihren Job als Teamleitung Biostatistik Mais. Sie ist in engem Kontakt mit Züchterinnen und Züchtern und stellt ihnen neue Technologien wie beispielsweise statistische Methoden zur Verfügung. So unterstützt sie die Entwicklung neuer Sorten.

„Die Züchterinnen und Züchter sammeln auf dem Feld Angaben wie Ertrag, Pflanzenhöhe oder Resistenz, und zusammen mit den genomischen Daten entwickeln wir daraus Vorhersagemodelle, die die Züchter befähigen, mehr Sorten zu erzeugen, ohne sie zunächst aussäen und auf dem Feld beobachten zu müssen“, erklärt Sofia da Silva ihre Tätigkeit. Die Begeisterung für Genetik und Statistik ist ihr anzuhören. „Mich fasziniert, täglich etwas Neues zu entdecken – neue Ergebnisse, Ideen, Technologien, Algorithmen“, sagt sie. „Mir gefällt das Gefühl, dass ich direkten Einfluss auf die Entwicklung neuer, ertragreicher und nachhaltiger Sorten habe.“

Portugal, USA, Deutschland: In Einbeck ist Sofia da Silva heimisch geworden. Von ihrem Büro aus kann sie sogar das Haus sehen, in dem sie mit ihrer Familie lebt.

Sofia da Silva hat zwei Kinder mit ihrem Mann Greg. Er leitet bei KWS die Biostatistik.

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Und auch das Arbeitsumfeld, KWS als Unternehmen und die Kolleginnen und Kollegen tragen dazu bei, dass Sofia da Silva ihre Zukunft in Einbeck sieht. „Als Mitarbeiterin habe ich das Gefühl, dass ich bei meiner Arbeit Freiheiten habe, dass meine Meinung zählt und dass ich die Möglichkeit habe, mich durch Schulungen und Kurse weiterzuentwickeln.“

So richtig ins Schwärmen kommt die Pflanzenzüchterin und Biostatistikerin, wenn sie von der Stadt Einbeck und ihrem Lebensumfeld spricht. „Das ist ein wunderbarer Platz, um als Familie zu leben und Kinder aufzuziehen – ruhig, sicher, mit netten Nachbarn und einer super Infrastruktur“, sagt die Mutter eines vierjährigen Jungen und eines zweijährigen Mädchens. Und auch die Natur in Südniedersachsen gefällt Sofia da Silva als passionierter Wanderin. „Ich mag den Wald und finde es toll, dass Spaziergänge im Wald in Deutschland so üblich sind. In Portugal machen die Menschen das nicht.“

„Ich habe Europa vermisst.“

Sofia da Silva

Rund zweimal im Jahr fliegt Sofia da Silva mit ihrer Familie nach Portugal, um ihre Eltern zu besuchen. Auf das bevorstehende Weihnachtsfest freut sie sich sehr. Es wird in der Familie da Silva mit einer Mischung aus portugiesischen, amerikanischen und deutschen Traditionen gefeiert. „Das ist für mich immer eine schöne Zeit“, sagt sie. „Ganz besonders mag ich in Deutschland die Weihnachtsmärkte, so etwas haben wir in Portugal nicht.“ |


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