Kunst im Wasserbecken: Algen, magnetisch in Bewegung versetzt, senden natürliches blaues Licht aus
Kaiserring-Stipendium
Kunst als Science-Fiction
Welchen Einfluss hat der Mensch auf biologische und atmosphärische Prozesse der Erde? Der Kaiserring-Stipendiat Andreas Greiner zeigt dies in seiner Ausstellung „Signs of Life“ ab 20. Februar in der KWS Art Lounge NEWCOMER.
Ein stockfinsterer Raum, der einzig von biolumineszenten Algen erleuchtet wird, Waldbilder, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erschaffen wurden, und Baumsetzlinge, die in Nahrungsbeuteln für die Raumfahrt außerhalb der irdischen Sphäre durch die Luft zu schweben scheinen.
Auf den ersten Blick ist Andreas Greiners Ausstellung „Signs of Life“ im Mönchehaus Goslar vor allem eines: Science-Fiction. Der Künstler schickt seine Besucher aber vielmehr auf eine Reise zwischen klimatischer Gegenwartsproblematik und ernüchternder Zukunftsvision.
Künstler zeigt Zukunftsbilder
„Genau das ist der Sinn der Sache. Er möchte mit seiner Kunst auf diese Bilder anspielen“, erklärt Museumsdirektorin Dr. Bettina Ruhrberg. Und genau diese klimaaktivistische Perspektive und „ein sehr ansprechender künstlerischer Ansatz, der ganz neue Sichtweisen eröffnet“, hätten dazu geführt, dass der 40-Jährige vom „Verein zur Förderung moderner Kunst“ zum Kaiserringstipendiaten für 2019 ernannt wurde. „Ich freue mich natürlich und bin mit dem Verlauf der Ausstellung und des Stipendiums wirklich sehr zufrieden“, so Greiner.
Fotos: Jens Ziehe
Förderung durch AKB Stiftung
Die AKB Stiftung fördert schon seit 2014 jährlich das Kaiserringstipendium inklusive der Herausgabe eines Katalogs und des Ankaufs eines Werkes, da dieses Stipendium einige der Förderziele der AKB Stiftung verkörpert; nämlich Kunst und Kultur sowohl als auch Jugend. Die AKB Stiftung ist auch durch Michael Büchting im Auswahlgremium vertreten.
Kunst dank künstlicher Intelligenz
Die Einzelausstellung ist noch bis zum 26. Januar im Goslarer Mönchehaus zu sehen. Dafür hat sich der Berliner ziemlich ins Zeug gelegt: Highlight ist eine mehrteilige Installation aus künstlich zusammengefügten Waldszenarien, für die Greiner wochenlang im bedrohten Hambacher Forst und im polnisch-weißrussischen Białowieża-Urwald unterwegs war, um Hunderttausende Bäume zu fotografieren. „Damit hat er einen Computer gefüttert“, erklärt Ruhrberg. „Die künstliche Intelligenz hat anschließend Bilder von Bäumen errechnet und zu phänotypischen Waldbildnissen verschmolzen.“ Spannender Nebeneffekt: „Dank der Fachwerk-Architektur geben die jahrhundertealten Holzbalken meinen Werken zusätzlich einen räumlich-historischen Kontext“, so Greiner.
Wie das am Ende aussieht, können Interessierte ab dem 20. Februar 2020 auch in der KWS Art Lounge NEWCOMER entdecken. Bis mindestens 20. April 2020 wird Andreas Greiner dort eine Auswahl seiner Werke präsentieren. |
INFOBOX
Die AKB Stiftung
Die AKB Stiftung wurde 1998 von Carl-Ernst Büchting (1915-2010), dem langjährigen Vorsitzenden des Vorstands und später des Aufsichtsrats der KWS, gegründet. Die Stiftung engagiert sich vorwiegend in der Region Süd-Niedersachsen, speziell in Einbeck, sowie im Gründungsort der KWS Klein Wanzleben (Sachsen-Anhalt). Die Werte der Stiftung finden sich in den Begriffen Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und Zukunftsfähigkeit wieder. Die Stiftung verfolgt gemeinnützige Ziele in fünf Förderkategorien: „Kirche, christlicher Glaube und Ökumene“, „Kunst und Kultur“, „Bildung, Erziehung und Soziales“, „Wissenschaft und Forschung“ sowie „Umwelt, Landschafts- und Naturschutz“. |
© KWS SAAT SE & Co. KGaA 2025