Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Abschlussworkshops zum CD-Seed-Projekt
Abschlusstreffen
Die Saat geht
für Äthiopien auf
Zehn Jahre lang förderte das Projekt Capacity Development Seed die Saatgutforschung und -versorgung von Einrichtungen und Kleinbauern in Äthiopien. Beim Abschlussworkshop zeigte sich, was die Initiative auch nachhaltig bewirken wird.
Einige Kolleginnen und Kollegen mögen sich gefragt haben, warum am 28. Juni die äthiopische Flagge vor dem KWS Hauptgebäude in Einbeck gehisst war. Der Grund war ein Abschlussworkshop zum Capacity-Development-Seed-Projekt (CD Seed). Ziel des Projekts war, die Kapazitäten äthiopischer Forschungsteams in mehreren Bereichen zu stärken. Es ging darum, pflanzengenetische Ressourcen zu erhalten, effiziente Strategien zur Verbesserung von Gerste, Weizen und Ackerbohne einzuführen und den Zugang von Kleinbauern zu verbessertem Saatgut zu sichern. CD Seed wurde schon früh als Modellprojekt angesehen – aufgrund der Arbeit an der Schnittstelle zwischen Konservierung von pflanzengenetischen Ressourcen, ihrer effizienten Nutzung in der Pflanzenzüchtung und Zugang von Kleinbauern zu verbessertem Saatgut.
KWS hatte das Projekt zusammen mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) seit 2012 finanziert. Die KWS Finanzierung stellte dabei einen Beitrag zum Vorteilsausgleich („benefit sharing“) im Rahmen des internationalen Abkommens über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft dar. An der Umsetzung des Projektes in Äthiopien waren zusätzlich die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die äthiopischen Institute für landwirtschaftliche Forschung (EIAR) und Biodiversität (EBI), das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) sowie neun Saatgutkooperativen beteiligt. KWS selbst war vor Ort beratend tätig, förderte spezielles Equipment und Fortbildungen insbesondere in den Bereichen der Züchtung und Saatgutproduktion sowie im Teambuilding.
Diese signifikanten Fortschritte hat CD Seed bewirkt
Der Wissensaustausch im Projekt war beidseitig und für alle Beteiligten bereichernd. Durch Synergien zwischen den Gerste- und Ackerbohnenzuchtprogrammen wird das von KWS gelieferte Equipment doppelt genutzt und die Effizienz beider Programme erhöht. In naher Zukunft werden verbesserte Ackerbohnensorten zur Nachhaltigkeit der Anbausysteme beitragen. Das BMEL wird weitere Aktivitäten bis Ende 2023 fördern. Zudem hat die GIZ ein neues Projekt eingeworben, welches eine dauerhafte geschäftliche Verbindung des äthiopischen Gerstenzuchtprogrammes mit lokalen Mälzereien herstellen soll. Peer Wilde (ehemals KWS Züchter) wird im neuen Projekt unter GIZ weiterhin die äthiopischen Zuchtprogramme beraten. Die Überführung des CD-Seed-Projektes in eine sich selbst tragende Initiative erscheint somit geglückt.
Zielsetzungen des Abschlusstreffens
- Austausch und kritische Diskussion der Ergebnisse von CD Seed in Äthiopien.
- Austausch über vergangene, laufende oder geplante deutsch-äthiopische Kooperationsinitiativen in den Bereichen Pflanzenzüchtung, genetische Ressourcen, Saatgutsystemforschung und Kapazitätsaufbau.
- Sondierung von Optionen für künftige Synergien, die dazu beitragen könnten, die Errungenschaften des CD Seed Projektes nachhaltiger zu gestalten.
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