Betriebsrat

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

Hilfe nach
langer Krankheit

Wer länger als sechs Wochen wegen einer Krankheit am Arbeitsplatz fehlt, hat im Anschluss das Recht auf ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) durch den Arbeitgeber. Mitarbeiterin Fenna Ommen berichtet, wie sehr ihr dieses Angebot geholfen hat.

Keine Scheu: Das Betriebliche Eingliederungsmanagement setzt auf eine vertrauliche Atmosphäre.

Fenna, du bist auf den Betriebsrat zugekommen mit der Bitte, auch andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das BEM zu informieren. Warum ist dir das so wichtig?

Weil mir das BEM geholfen hat, in einer schwierigen Phase den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu schaffen. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch für andere Kolleginnen und Kollegen wichtig ist. Ich selbst habe nur durch Zufall erfahren, dass es diese Gespräche gibt. Daher möchte ich, dass das BEM bekannter wird und somit die Mitarbeitenden das Gespräch auch mehr nutzen.

Wie hast du vom BEM erfahren?

Ich habe im Intranet nach Hilfeleistungen gesucht. Dort habe ich die Seite des BEM gefunden, mich mit der Personalabteilung in Verbindung gesetzt und um ein Gespräch gebeten. Danach habe ich die Einladung zum BEM bekommen.

Zusätzlich zu meiner Recherche im Intranet habe ich mich mit dem Betriebsrat getroffen. Dieser hat dann auf meinen Wunsch hin auch an meinem BEM-Gespräch teilgenommen.

Hattest du vorher schon mal vom BEM gehört?

Nein, leider nicht.

Hattest du Bedenken oder Ängste vor deinem BEM-Gespräch?

Nein, die hatte ich nicht. Ich hatte mich vorher darüber informiert, dass es mir helfen soll, und bin ganz unvoreingenommen in das Gespräch gegangen.

Wie hast du dich auf das BEM vorbereitet?

Eigentlich habe ich mich nicht darauf vorbereitet. Ich habe mich im Vorhinein mit dem Betriebsrat ausgetauscht, und da haben wir bereits einige Möglichkeiten durchgesprochen.

Wie ist das BEM-Gespräch abgelaufen und wer war anwesend?

Als Einleitung hat meine HR-­Business-­Partnerin erklärt, warum wir uns treffen. Dass wir hier sind, um den besten Weg für meinen Wiedereinstieg in das Berufsleben zu finden, und dass das Gespräch vertraulich ist. Anwesend waren außerdem meine Vorgesetzte und ein Mitglied des Betriebsrats.

Wir haben dann über meine Einschränkungen und über meine derzeitige Situation gesprochen. Die Atmosphäre war sehr offen, und ich habe mich nicht unwohl gefühlt. Dann haben wir gemeinsam überlegt, welche Möglichkeiten es gibt, um mir den Wiedereinstieg zu erleichtern. Als klar war, welche Maßnahmen ich mir vorstellen könnte, haben wir überlegt, wie wir diese umsetzen könnten. In meinem Fall auch langfristig, da es sicher war, dass ich bleibende Einschränkungen behalten werde.

Wie bist du aus dem Gespräch rausgegangen?

Ich bin sehr positiv aus dem Gespräch rausgegangen, weil ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte, etwas zu MÜSSEN. Das war mir sehr wichtig, da ich zu diesem Zeitpunkt sehr mit meiner Erkrankung und mir selbst beschäftigt war. Das hat viel Energie gekostet. Das Gespräch hat mir insofern geholfen, dass ich mit der Herausforderung, wieder in den Berufsalltag einzusteigen, nicht alleingelassen wurde und mich die KWS in jeder Hinsicht unterstützt.

Was ist danach passiert?

Die unterstützenden Maßnahmen, für die wir uns entschieden haben, wurden zeitnah umgesetzt, sodass ich ziemlich schnell anfangen konnte, wieder zu arbeiten.

Bei einigen Maßnahmen hat es mir schon geholfen zu wissen, dass es sie gibt und dass ich diese noch hätte nutzen können, falls es so, wie besprochen, vielleicht doch nicht funktioniert hätte beziehungsweise die bisherigen Maßnahmen nicht ausgereicht hätten.

Ich wurde nach dem ersten BEM-Gespräch auch nicht alleingelassen. Sowohl meine HR-­Business-­Partnerin als auch das Betriebsratsmitglied und meine Vorgesetzte haben sich in nachfolgenden Gesprächen nach meinem Wohlbefinden erkundigt.

Wie geht es dir heute?

Mir geht es heute wieder gut. Ich bin froh, die Möglichkeit des BEM genutzt und gemeinsam mit der KWS einen Weg gefunden zu haben, mit dem beide Seiten zufrieden sind. Es hat mir den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtert und ich kann es allen ebenfalls betroffenen Kolleginnen und Kollegen nur empfehlen, das Gesprächsangebot wahrzunehmen. |

Info

Das BEM

Ziel des BEM ist es, Mitarbeitende beim Wiedereinstieg nach einer Langzeiterkrankung zu unterstützen, den bestmöglichen Weg zurück in den Beruf zu finden und den Arbeitsplatz so zu gestalten, dass die oder der Mitarbeitende so lange wie möglich in ihrer oder seiner Position weiter­beschäftigt werden kann.

Dabei ist eine Vielzahl von individuell auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgestimmten Maßnahmen denkbar, zum Beispiel:

  • eine stufenweise Wiedereingliederung
  • eine Optimierung des Arbeitsplatzes
  • eine andere Arbeitstätigkeit als vor der Erkrankung

Ängste, dass ein BEM zur Entlassung führt, sind unbegründet.

An dem Gespräch nehmen nach Absprache mit der oder dem Mitarbeitenden der zuständige HR-Business-Partner, die Führungskraft und, wenn der Mitarbeitende es wünscht, ein Mitglied des Betriebsrates und der Betriebsarzt teil. Sollte eine Schwerbehinderung vorliegen, kann auch die Schwerbehindertenvertretung hinzugezogen werden. Alle Teilnehmenden des BEM-Gespräches sind zur Vertraulichkeit verpflichtet.

Bei weiteren Fragen zum BEM gibt es Informationen im Intranet. Auch der Betriebsrat steht gern als Ansprechpartner zur Verfügung. |

Gesundheit

Fit@WORK

Unter dem Logo Fit@WORK veröffentlichen wir seit einiger Zeit alle Themen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement. Dahinter stehen Mitglieder des Gesundheitsausschusses des Betriebsrats, hier vertreten durch Kerstin Denk (Zweite von links) und Kathleen Kleinsorg (rechts), sowie Steffen Scholz von der Arbeitssicherheit und die Personalabteilung, vertreten durch Elke Dahms.

In den letzten Monaten gab es von Fit@WORK verschiedene sportliche Angebote. Ein Feedback zu diesen Angeboten oder neue Ideen nimmt der Betriebsrat gern unter fitatwork@kws.com entgegen. |

Bei Fragen können Sie sich gern an ein Betriebsratsmitglied Ihres Vertrauens wenden (Übersicht im lokalen Intranet auf der Betriebsratsseite) oder Kontakt per E-Mail aufnehmen.


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