KWS Nachhaltigkeitsinitiative 2030
Nachhaltigkeit
beginnt beim Saatgut
Als führender Saatgutspezialist liefert KWS Lösungen für eine wirtschaftlich rentable, ökologisch nachhaltige und sozial verantwortungsvolle Landwirtschaft. Damit ist KWS ein verlässlicher Partner für Landwirte und die gesamte landwirtschaftliche Wertschöpfungskette. Wir nennen das #SeedingtheFuture.
Der Agrarsektor steht vor enormen Herausforderungen: Er muss ausreichend Nahrungsmittel für eine Weltbevölkerung produzieren, die laut Schätzung der UN bis 2050 auf zehn Milliarden Menschen angewachsen sein wird. Parallel dazu muss sich die Branche dem Klimawandel stellen, die biologische Vielfalt schützen und den Ressourcenverbrauch senken. Innovative Pflanzenzüchtung kann und muss eine Schlüsselrolle bei der erfolgreichen und nachhaltigen Bewältigung dieser Herausforderungen spielen.
In der 165-jährigen Geschichte von KWS hat das Saatgut schon immer den Ausgangspunkt gebildet für unser Streben nach Verbesserungen im Ackerbau, nach der Erzeugung von mehr Nahrungsmitteln auf weniger Fläche und mit reduziertem Einsatz von Ressourcen sowie der Unterstützung einer regional angepassten Produktion und einer hohen Versorgungssicherheit. Durch den intensiven Dialog mit den Landwirten und ein offenes Auge für Veränderungen und neue Anforderungen konnten wir mit unserer Forschungs- und Züchtungsarbeit bereits über Jahrzehnte hinweg ein hohes Maß an Nachhaltigkeit erreichen.
Nun haben wir den wichtigen nächsten Schritt vollzogen und einen konkreten Fahrplan mit messbaren Zielsetzungen definiert, die wir bis 2030 erreichen wollen. Mit dieser Initiative setzen wir unseren Vorsatz „Mit weniger mehr erreichen“ für die gesamte KWS Gruppe transparent um und machen unsere Anstrengungen besser sichtbar. Die darin vorgegebenen Ziele stecken unseren weiteren Weg ab und helfen uns, die Meilensteine entlang dieses Weges zu erreichen. |
INFO
Die Nachhaltigkeitsinitiative 2030 wurde Anfang September von Vorstandssprecher Hagen Duenbostel vorgestellt.
Produkt-Impact
Unsere Produkte und Lösungen im Fokus
Produktion von Nahrungsmitteln sichern, Erträge steigern
Unser Ziel ist es, den weltweiten landwirtschaftlichen Gesamtertrag jährlich um 1,5 Prozent zu steigern. Das wollen wir durch kontinuierlichen Fortschritt in der Pflanzenzüchtung sicherstellen. Hierfür werden wir zunächst alle auf dem deutschen Markt neu zugelassenen Hybridsorten unseres Roggen-, Mais- und Zuckerrübenportfolios als Basiswerte für eine jährliche Analyse nutzen, die dann in die Berechnung des langjährigen Mittels einfließt. Die ausgewählten Kulturarten und Züchtungsprogramme stellen einen guten Querschnitt durch unser Gesamtportfolio dar. So können wir Jahr für Jahr die beim Ertrag erzielten Fortschritte analysieren und die durchschnittliche Ertragssteigerung pro Jahr ermitteln.
Bis zu einem Viertel des Ertragsziels möchten wir erreichen, indem wir Landwirten bis 2030 digitale Lösungen auf mehr als sechs Millionen Hektar zur Verfügung stellen. Dieses Ziel wird vor allem dadurch erreicht werden, dass zukünftig zugelassene KWS Sorten den Landwirten direkt mit einer ideal angepassten digitalen Verlängerung angeboten werden. Bereits heute verlassen sich Landwirte in 30 Ländern auf die digitalen Tools der myKWS Plattform. |
Steigerung der Sortenvielfalt
Unser Ziel ist es, das KWS Portfolio weiter auszubauen, um der Landwirtschaft zusätzliche Möglichkeiten für Fruchtfolgen zu geben, die ökonomisch und ökologisch nachhaltig sind. Erreichen wollen wir das, indem wir Fruchtfolgeoptionen bereichern und die Anzahl von Kulturarten mit Züchtungsprogrammen von 24 auf 27 erhöhen. So werden wir in den kommenden Jahren die Erweiterung des Gemüseportfolios vorantreiben. Auch Kulturarten, die alternative beziehungsweise lokale Proteinquellen bieten können, stehen im Fokus. Und nicht zuletzt prüfen wir die Einbindung von spezifischen Züchtungsprogrammen für Kulturarten, die nachhaltige Anbausysteme und Fruchtfolgen ermöglichen oder komplettieren. Damit fördern wir auch die Vielfalt weltweiter Nutzpflanzen und tragen zur Biodiversität sowie einer nachhaltigen Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung bei. |
Minimierung des Ressourceneinsatzes
Eines der zentralen Ziele der europäischen Farm-to-Fork-Strategie ist es, den chemischen Pflanzenschutz in Europa bis 2030 um mehr als fünfzig Prozent zu reduzieren. Für unsere weltweiten Märkte wollen wir in diesem Zuge Pflanzen entwickeln, die resistenter und toleranter gegenüber beispielsweise Krankheiten oder Umwelteinflüssen sind. Mehr als ein Viertel unseres Sortenportfolios soll bis 2030 aus sogenannten Low-Input-Sorten bestehen – also Sorten, die auch bei geringer Stickstoffzufuhr, eingeschränkter Wasserverfügbarkeit und reduziertem Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel stabile Erträge liefern.
Um diesen züchterischen Fortschritt zu ermöglichen, werden wir 30 Prozent unseres Forschungsbudgets speziell mit dem Fokus auf Verringerung des Ressourceneinsatzes (Wasser, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel) investieren. Hierfür werden unsere Budgets zukünftig einer jährlichen Analyse unterzogen, um zu bestimmen, welche Forschungs- und Züchtungsaktivitäten speziell auf den genannten Fokus abzielen. |
Unterstützung einer nachhaltigen Ernährung
Unser Ziel ist es, dass mehr als 40 Prozent unserer Sorten direkt in der menschlichen Ernährung verwendet werden können und damit dazu beitragen, die Weltbevölkerung nachhaltig, gesund, aber auch umweltschonender zu ernähren. Das wollen wir erreichen, indem wir nährstoffreiche Sorten entwickeln, deren Ernteprodukte direkt oder in wenig aufgearbeiteter Form (beispielsweise als Mehl) in Nahrungsmitteln genutzt werden können. Durch die Aufnahme neuer Nahrungs- und Proteinpflanzen in unsere Forschungsprogramme und die Erweiterung unserer Züchtungsprogramme um entsprechende Aktivitäten (zum Beispiel für Erbsen und Gemüse) sorgen wir zusätzlich für mehr Sortenvielfalt – auch auf dem Teller. |
Corporate Responsibility
Unsere gesellschaftliche Verantwortung im Fokus
Ökologischen Fußabdruck verbessern, Treibhausgasemissionen senken
Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 die von uns beeinflussbaren Treibhausgasemissionen um 50 Prozent zu reduzieren, bis 2050 sogar auf Netto-Null zu bringen. Verbesserte Technologien und eine effizientere Nutzung bestehender Anlagen und Ressourcen sowie der verstärkte Einsatz von erneuerbarer Energie in zum Beispiel Büros oder Zuchtstationen sind dabei wesentliche Hebel, um unsere Emissionen zu senken.
Durch die Einführung eines einheitlichen Score-Card-Systems werden wir zukünftig für alle KWS Produktionsstandorte einschließlich der Verarbeitungsanlagen und der internen Flächen für die Saatgutvermehrung unter anderem die Kriterien Biodiversität, Gewässerschutz und Emissionen erfassen. Auf diese Weise können wir unsere Standorte und Prozesse auf Verbesserungspotenziale überprüfen und den ökologischen Fußabdruck unserer Aktivitäten sichtbar machen. |
Soziales Engagement fördern, Mitarbeiter stärken
Unser Ziel ist es, unsere KWS Unternehmenswerte noch mehr in Engagement umzuwandeln und mehr Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen. Dieses Ziel wollen wir erreichen, indem wir extern mindestens ein Prozent unseres jährlichen operativen Gewinns in soziale Projekte investieren.
Intern werden wir zukünftig über eine regelmäßige globale Umfrage die Mitarbeiterbindung messen. So können wir die Erwartungen unserer Beschäftigten ermitteln und unsere Systeme und Angebote kontinuierlich verbessern.
Auch die globale Krankheits- und Unfallrate wollen wir zukünftig intensiver überwachen und kontinuierlich reduzieren. Aktuell arbeiten wir an der Einführung eines weltweit einheitlichen Systems, mit dem wir die Unfallhäufigkeit und die Zahl der betrieblich bedingten Erkrankungen dauerhaft auf ein möglichst niedriges Niveau bringen wollen. Zu diesem Zweck definieren wir weltweit einheitliche Standards und führen systematische Managementschulungen zum Thema Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz durch. |
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