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Aus unserer Mitte: Ideen für Insekten

Was können wir als KWS zum Erhalt von Insekten, deren Diversität und deren Vorkommen beisteuern?

Insekten sind die artenreichste Gruppe aller Lebewesen. Zu ihnen zählen über siebzig Prozent der weltweiten Tierarten. Viele wissenschaftliche Studien der letzten Jahre beschreiben jedoch einen Rückgang an Anzahl und Vielfalt.

Eine dieser Studien ist die sogenannte „Krefeld-Studie“, die das Thema breiter in die deutsche Öffentlichkeit brachte. Viele dieser Studien werden für Schwachstellen kritisiert.

Faktoren für Insektenrückgang

Welche Insekten wie stark unter welchen Bedingungen betroffen sind, ist nicht abschließend geklärt. Dennoch ist der Trend eindeutig und ein Rückgang der Insektenvielfalt als ökologisch problematisch zu bewerten.

Neben dem Ausmaß des Insektenschwunds wird auch stark diskutiert, was die maßgeblichen Faktoren dafür sind. Sowohl Faktoren wie Urbanisierung und Lichtverschmutzung als auch Landwirtschaft werden hier als Ursachen gesehen.

Gründung der KWS Initiative

Daher stellt sich die Frage: Was können wir von KWS für die Insektenvielfalt tun? Um dieser auf den Grund zu gehen, gründete sich aus unterschiedlichen KWS Fachbereichen das Team Pro-Insect. In dieser Gruppe geht es darum, Ansätze zu finden und zu formulieren, mit denen KWS insektenfördernde Produkte und Services entwickeln und dem Landwirt anbieten kann.

Das interdisziplinäre Team generierte in den vergangenen Wochen Ideen und selektierte diese in einem funktionsübergreifenden Workshop mit eingeladenen externen Experten deutscher Hochschulen.

Gemeinsam und divers – das dreizehnköpfige Workshopteam. Hintere Reihe: Mario Schumann, Walter Schmidt, Carlos Guentner, Bastian Kolkmeyer, Thomas Kunze, Viktor Korzun, Marcel Meyer. Vordere Reihe: Sarah Rossdeutscher, Beate Rother, Alexandra Molitor, Gesa Trenckmann, Susann Volkmann, Nina Behnke

Ideengenerierung via I-Garage

Die Initiative Pro-Insect startete zunächst eine internationale interne Onlinekampagne via I-Garage, um Know-how und Ideen über die gesamte KWS Expertise hinweg zu nutzen. „Create Diversity“ lautete das Motto, mit dem das Team über die Plattform Kollegen aus Forschung und Entwicklung weltweit dazu aufrief, neu zu denken, was KWS zum Schutz der Insektenvielfalt beitragen kann.

In nur fünf Wochen – zwischen Mai und Juni 2019 – reichten 175 Kollegen insgesamt 16 verschiedene Ideen ein und beteiligten sich durch mehr als hundert Kommentare.

Interdisziplinärer Workshop

Am 24. Juni 2019 wurden diese Ideen dann in einem Workshop, unterstützt von Vorstand Felix Büchting, in Einbeck weiterentwickelt: Was können wir für die Insektenvielfalt tun?

Wichtig war hier, dass kein Greenwashing oder reine Grundlagenforschung zum Thema Insektensterben betrieben werden sollte. Am Ende sollten Ideen mit direktem positivem Einfluss auf die Insektendiversität stehen.

„Ideen und Selektion sind eine funktions-
übergreifende Teamleistung
aus unserer Mitte. Danke vom Core-Team an alle, die sich aktiv beteiligt haben!“

Inspiriert durch externe Vorträge der Professoren Catrin Westphal (Universität Göttingen, Deutschland) sowie Nicole Marie van Dam (Universität Jena, Deutschland) wurden mit dreizehn Teilnehmern zwölf Ideenkonzepte erfasst, sechs Favoriten weiter ausgearbeitet und schließlich vier Ideen ausgewählt, die weiterentwickelt werden sollen.

Nächste Schritte

Als nächster Schritt steht nun die aktive Suche nach Sponsoren und Personen an, die gern an der Umsetzung eines der Projekte mitwirken möchten. |

Top-4-Ideen

Was können wir für die Insektenvielfalt tun?

  1. Mischkulturen: Bestehende Mais-Bohnen-Kulturen bieten bereits hohe Biodiversität. Insekten profitieren. Aufgabe: Gibt es weitere insektenfreundliche Mischkulturen? Wie können wir die Mais-Bohnen-Kulturen noch insektenfreundlicher gestalten?
  2. Zwischenfrüchte: Zwischen Ernte und Aussaat bleibt Zeit für eine Zwischenfrucht. AckerFit kann hier nicht nur den Boden schützen und verbessern und für die nächste Aussaat vorbereiten, sondern auch Unterschlupf und Nahrung für Insekten bieten. Aufgabe: Wie können unsere AckerFit-Produkte diese Biodiversität unterstützen?
  3. Dialog mit den Landwirten: Uns sollte bewusst sein, wie Landwirte über das Thema Insektendiversität denken und welche Möglichkeiten sie in ihren Betrieben sehen. Aufgabe: Was sind die spezifischen Erwartungen, Wünsche und Vorhaben der Landwirtschaft?
  4. Mit gutem Beispiel vorangehen und „Eh-Da“-Flächen nutzen: Existierende, aber nicht anderweitig genutzte Flächen auf dem Firmengelände, bei den KWS Betrieben und an anderen Orten insektenfreundlich gestalten. Aufgabe: Wie können wir Expertise auf diesem Gebiet aufbauen und an andere Standorte und die Landwirte weitergeben?

Pro-Insect freut sich, das Team zu erweitern. Interessierte wenden sich an:

Marcel Meyer
marcel.meyer@kws.com

Alexandra Molitor
alexandra.molitor@kws.com

Mario Schumann
mario.schumann@kws.com


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