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Finanzen und Einkauf

Mehr Standards für
besseren Service

Neue Lösungen und Produkte zu entwickeln braucht Zeit – in unserem Kerngeschäft genauso wie in unseren Verwaltungsfunktionen. Sylvio Eichhorst, Leiter unserer globalen Finanz- und Einkaufsorganisation, nennt zwei Hauptaufgaben für seinen Bereich.

Herr Herr Eichhorst, sechs Monate bei KWS – wie war Ihr Start? Konnten Sie schon ein bisschen in die Landwirtschaft hineinschnuppern?

Die vergangenen sechs Monate sind wie im Flug vergangen – vollgepackt mit Meetings, Einführungen und Analysen. Aber sie waren als Zeit des Kennenlernens auch voller Erkenntnisse für mich. Ich konnte mit meinem gesamten Team in der Finanzabteilung und im Einkauf sprechen, trotz der anhaltenden Herausforderungen mit Corona. Und ich durfte einmal das ganze Unternehmen durchlaufen: Ich habe einen Blick in die Züchtung geworfen, unsere Zuckerrübenproduktion kennengelernt und einige gute Einsichten in unsere Forschungs- und Entwicklungsarbeit gewonnen. Das hat mich auch ein Stück weit in meine eigene Geschichte zurückversetzt.

Die Mission von Sylvio Eichhorst und seinem Team: Höchstmöglicher Grad an Standardisierung und Automatisierung von Prozessen sowie Harmonisierung von Systemen

Inwieweit?

Mir sind einige frühere Berührungspunkte mit der Landwirtschaft bewusst geworden, die ich längst vergessen hatte. Als Schüler in Ostdeutschland hatten wir die sogenannte polytechnische Arbeit auf dem Lehrplan. Und so bin ich beispielsweise zum Unkrautjäten auf die Zuckerrübenfelder geschickt worden. Das war harte Arbeit! Jetzt habe ich natürlich festgestellt, dass KWS Lösungen entwickelt hat, die das Unkrautjäten bei Zuckerrüben vermeiden. Schade, dass es die damals noch nicht gab.

Wie nehmen Sie die Unternehmenskultur wahr?

Für mich ist der Start bei KWS in Berlin eine spannende Erfahrung. KWS als ein sehr traditionelles und strukturiertes Unternehmen kennenzulernen und gleichzeitig zu sehen, wie viele Kollegen ein wenig vom Berliner Start-up-Spirit ins Unternehmen tragen, ist toll. Alles in allem habe ich in diesen sechs Monaten also wirklich viel über die KWS Welt, unsere Produkte und natürlich unsere internen Prozesse gelernt.

Mit GLOBE verändern wir viele administrative Prozesse und Services rund um die gesamte KWS. Bereits in Ihrer vorherigen Rolle waren Sie ein Veränderungstreiber und Modernisierer im Finanzbereich. Welche Erfahrungen bringen Sie in Ihre neue Rolle ein?

Das ist richtig. Ich war im Laufe meiner Karriere an mehreren großen Veränderungsinitiativen beteiligt, und diese Erfahrungen waren sicher auch ein Grund, dass ich die Rolle bei KWS in Berlin bekommen habe. In meinem vorherigen Unternehmen Jenoptik habe ich zum Beispiel ein neues Finanz-Servicecenter aufgebaut und die Dienstleistungen professionalisiert und standardisiert. Diese Erfahrung hilft mir, die vielfältigen Herausforderungen in meiner neuen Rolle zu bewältigen. Ich verstehe die Anforderungen der Geschäftsseite in solchen Situationen, kenne aber auch die vielen Herausforderungen, die der Aufbau einer neuen Serviceorganisation mit sich bringt. Und ich habe in der Vergangenheit eine wichtige Lektion gelernt: Eine effektive Kommunikation ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Wir müssen unsere Kollegen und Stakeholder mit auf unsere Veränderungsreise nehmen. Das ist etwas, das man leicht vergisst, wenn man hart und fokussiert an Verbesserungen arbeitet.

GLOBE einzuführen bringt einige Herausforderungen mit sich. Die Mitarbeiter müssen sich noch an die neue Arbeitsweise gewöhnen, und es braucht Zeit, die neuen Prozesse vollständig zu etablieren. Was sind derzeit Ihre größten Aufgaben?

Generell bin ich davon überzeugt, dass dieses ambitionierte Veränderungsprojekt für KWS zum jetzigen Zeitpunkt das absolut richtige Projekt ist, um unser Unternehmen auf die Zukunft vorzubereiten. Im Finanzbereich haben wir allerdings noch einen weiten Weg vor uns. Wenn wir uns zum Beispiel unsere Prozesse anschauen, haben wir derzeit noch einen recht geringen Standardisierungs- und Automatisierungsgrad. Viele Prozesse sind sehr individuell zugeschnitten auf jedes Land oder sogar jede Gesellschaft, für die wir Dienstleistungen erbringen. Sie erfordern zurzeit noch viel manuelle Arbeit hinter den Kulissen, um ausgeführt zu werden.

Eine weitere große Herausforderung ist unsere Technologie. Wir haben immer noch eine sehr heterogene Systemlandschaft, in der Anwendungen und Datenbanken nicht vollständig kompatibel sind – sowohl in den Unternehmen als auch in den Teams. Wir müssen diese Systeme besser integrieren und harmonisieren, um die bestmögliche Datenqualität zu gewährleisten und das Wissen unserer Finanz­experten optimal zu nutzen.

Aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns in diesen Bereichen in den nächsten Monaten und Jahren deutlich verbessern können. In allen unseren GLOBE-Teams finde ich sehr engagierte Kollegen und ich bin sehr froh, so viele tolle Finanzexperten an meiner Seite zu haben. Im Moment beschäftigen sich diese noch mit den vielen manuellen Prozessen und Workarounds. Aber die Verbesserung unserer Technologie- und Prozessbasis wird es uns ermöglichen, auch ihre Expertise bestmöglich zu nutzen.

Was wünschen Sie sich von Kollegen?

Wir bitten unsere Kollegen rund um die KWS Welt um etwas Geduld. Wir werden auch ihre Unterstützung brauchen, wenn es um weitere Änderungen in den End-to-End-Prozessen geht. Aus ihrer eigenen täglichen Arbeit wissen unsere Kollegen aus dem Business und der Forschung, dass die Entwicklung neuer Lösungen und Produkte Zeit braucht. Das trifft natürlich auch auf die Verwaltung zu. Ich kann sagen, dass wir alle jeden Tag sehr hart daran arbeiten, unsere Dienstleistungen zu verbessern. Aber eine massive Transformation wie die zu GLOBE braucht sowohl Zeit als auch die Kraft, durchzuhalten, auch wenn von Zeit zu Zeit Gegenwind weht. Am Ende, davon bin ich fest überzeugt, werden wir den Ertrag dessen ernten können, was wir gerade säen.

Wie schwierig ist es, mehr als 300 Berliner und Neuberliner in ein landwirtschaftliches Unternehmen zu integrieren?

Dies ist natürlich eine generelle Herausforderung für KWS, der wir uns gemeinsam stellen müssen. Vor etwas mehr als zwei Jahren haben wir mit einigen langjährigen KWS Mitarbeitern begonnen, KWS Berlin aufzubauen. Wir wachsen sehr schnell und stellen erfahrene Steuer- und Finanzexperten, Personalfachleute, Anwälte und viele mehr ein. Diese Kollegen kommen mit einem großen, oft internationalen Erfahrungsschatz, aber oft wenig oder gar keinem landwirtschaftlichen Hintergrund. GLOBE wird nur dann erfolgreich sein, wenn es uns gelingt, sie in die KWS mit unseren Werten, unserer stolzen Geschichte und Unternehmenskultur zu integrieren. Es ist natürlich schwierig, On­boar­ding-Initiativen unter den aktuellen Herausforderungen zu managen – aber alle unsere Kollegen hier geben ihr Bestes, und ich bewundere es sehr, wie viel Herzblut sie in die Entwicklung unserer gemeinsamen Organisation stecken. |

⬤ ONEGLOBEtrotter Podcast

Alle ONEGLOBEtrotter Podcasts sind über unser internes Streaming-Portal verfügbar. Zu den bisher erschienenen Episoden werden nach und nach neue hinzukommen.

Das Transition-Team lädt dazu ein, jederzeit Feedback zu GLOBE per E-Mail abzugeben:
AskGLOBE@kws.com


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