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AKB Stiftung

Göttinger Literaturherbst

Vielfalt des Lesens

Seit 1992 gibt es den Göttinger Literaturherbst (GLH), das älteste deutsche Festival dieser Art. Geschäftsführer Johannes-Peter Herberhold erklärt dessen Erfolg.

Vor dreißig Jahren besuchte der Göttinger Christoph Reisner in London eine der größten Literaturveranstaltungen jener Zeit. Damals gab es weltweit nur wenige solcher Events. Zurück in Deutschland wollte er selbst ein mehrtägiges Festival ins Leben rufen. So entstand 1992 der Göttinger Literaturherbst. „Der GLH hat als Lesereihe angefangen“, erinnert sich der heutige Geschäftsführer Johannes-Peter Herberhold. „Zwischen November und Februar fanden einzelne Lesungen in Göttingen statt.“ Ab dem sechsten GLH im Jahr 1998 sei aus der Lesereihe ein zehntägiges Event geworden, das direkt nach der Frankfurter Buchmesse stattfindet. Der GLH zählt mittlerweile zu den größten Literaturfestivals im deutschsprachigen Raum. Neben Lesungen von Autoren wie Günter Wallraff bietet das Festival auch Unterhaltung mit Comedians wie Anke Engelke.

Lesung mit Musik: Schauspieler Christian Brückner und sein Elbtonal-Quartett

Besucherrekord

Im vergangenen Jahr kamen 19.800 Besucherinnen und Besucher – Rekord: „Für eine Region wie Göttingen ist das enorm!“, sagt Johannes-Peter Herberhold. Er ist froh, dass auch die Corona-Pandemie keinen allzu großen Rückschlag für den GLH bedeutete: „Wir konnten das Festival die letzten drei Jahre immer stattfinden lassen.“ Grund dafür sei der günstige Zeitpunkt in den Herbstwochen mit jeweils gelockerten Regelungen gewesen. Die Besucherzahlen wurden 2020 und 2021 zwar reduziert, umso mehr freut den Geschäftsführer aber der Andrang 2022.

Daneben ist auch ein neues Format entstanden: „2020 haben wir uns Gedanken um ein Ersatzangebot gemacht, da das Live-Event aufgrund der Lockdowns noch ungewiss war“, erinnert sich der Geschäftsführer. Mit nur einem einzigen ON-AIR-Ticket können Interessierte seitdem sämtliche Lesungen des GLH auch online verfolgen. „Das Angebot wird sehr gut angenommen. Wir wollen dieses neue Medium auf jeden Fall weiterführen.“

Nicht nur Lesungen

Neben dem Literaturfestival veranstalten die Macherinnen und Macher des GLH weitere Lesungen in und um Göttingen. Dank der Unterstützung von Sponsoren wie der AKB Stiftung sind zusätzlich auch kulturelle Angebote größerer Art möglich: „Letztes Jahr ist der Schauspieler Christian Brückner mit seinem Elbtonal-Quartett im PS.SPEICHER in Einbeck aufgetreten. Das Publikum war von der Percussion-Veranstaltung ‚Moby Dick‘ begeistert, es gab zum Schluss sogar Standing Ovations“, sagt Johannes-Peter Herberhold. Eine ähnliche Veranstaltung sei wieder geplant.

Ausblick auf den Literaturherbst 2023

Auch in diesem Jahr haben für das Event vom 21. Oktober bis zum 5. November wieder viele Publikumslieblinge zugesagt. Das Programm umfasst fast hundert Veranstaltungen – von Lesungen über Debatten bis zu Satireauftritten. „Auch dieses Jahr sind wir sehr zuversichtlich, dass viele Besucher kommen werden. Wir sind nicht mehr weit von den 20.000 Zuschauern entfernt.“ |

INFO

Die AKB Stiftung

Die AKB Stiftung wurde 1998 von Carl-Ernst Büchting (1915–2010), dem langjährigen Vorsitzenden des Vorstands und später des Aufsichtsrats der KWS, gegründet. Die Stiftung engagiert sich vorwiegend in der Region Südniedersachsen, speziell in Einbeck, sowie im Gründungsort der KWS, Klein Wanzleben (Sachsen-Anhalt). Die Werte der Stiftung finden sich in den Begriffen Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und Zukunftsfähigkeit wieder. Die Stiftung verfolgt gemein­nützige Ziele in fünf Förderkategorien: „Kirche, christlicher Glaube und Ökumene“, „Kunst und Kultur“, „Bildung, Erziehung und ­Soziales“, „Wissenschaft und Forschung“ sowie „Umwelt, Landschafts- und Naturschutz“. Weitere Informationen: www.akb-stiftung.de |


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