Günter Seitz
Weltweit unterwegs
Auf vier Kontinenten hat Günter Seitz in fast 25 Jahren bei KWS gewirkt, jetzt ist der Leiter unserer Züchtung für Ölsaaten und tropischen Mais in den Ruhestand gegangen. Seinen Verantwortungsbereich übernehmen eine Nachfolgerin und ein Nachfolger.
Günter Seitz beschreibt sich selbst als sehr aktiven Menschen. „Nicht typisch bodenständig“, wie er sagt. So kam es, dass der Schwabe nach sechs Jahren als Hochschulassistent an der renommierten Uni Hohenheim eine angehende akademische Karriere an den Nagel hängte und 1996 in die USA zog, wo er in die kommerzielle Pflanzenzüchtung einstieg. Beim Züchtungsunternehmen Great Lakes Hybrids sollte Günter Seitz ab 1999 die Züchtungsprogramme von KWS und dem Partnerunternehmen Limagrain zusammenführen. Daraus entstand die Tochtergesellschaft AgReliant – ein „konkurrenzfähiges Unternehmen, das in den USA in acht Jahren von nicht signifikant zur Nummer drei bei Maissaatgut aufgestiegen ist“.
Von null auf Platz drei
Ähnlich erfolgreich lief es in Brasilien: 2012 gestartet, ist KWS auf dem bedeutendsten Markt für tropischen Mais binnen zehn Jahren von null ebenfalls auf Platz drei aufgerückt. Was mit einem Team aus einem Züchter und zwei Angestellten begann, ist mittlerweile ein Standort mit 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Im Chinageschäft sollten die Pläne in eine ähnliche Richtung gehen. Das Land lag ihm eigentlich. „Die meiste Zeit habe ich ins Chinaprogramm gesteckt, aber es ist nicht einfach, dort Fuß zu fassen“, sagt Günter Seitz. Für ausländische Unternehmen sei der Marktzugang beschränkt, unter anderem weil die Regierung vorschreibe, Lizenzen für heimische Transgene Events in der Maiszüchtung zu erwerben.
Zeit mit der Familie
Heute blickt Günter Seitz auf fast 25 Jahre bei KWS zurück und hat seinen Abschied mit einer Nachfolgerin und einem Nachfolger gut vorbereitet. „Die Stärke von beiden ist, dass sie, neben ausgezeichneten Fachkenntnissen, sehr engagiert und enthusiastisch sind“, sagt er über Lisa-Marie Braune und Leandro Vagno de Souza (siehe „Zur Person“).
Und Günter Seitz selbst? Er freut sich jetzt auf „Zeit mit meiner Familie – vier Kinder und fünf Enkelkinder. Zehn Jahre war ich viel unterwegs, jetzt will ich einige Zeit auf die Bremse treten und runterkommen von der Geschwindigkeit. Und dann schaue ich, wie ich damit klarkomme.“ An Anfragen mangelt es schon jetzt nicht. |
zur Person
Lisa-Marie Braune hat Günter Seitz bereits in ihrem Praktikum bei AgReliant während ihres Studiums in Hohenheim kennengelernt und ging 2011 als Doktorandin in die USA an die Universität von Minnesota. Dort schrieb sie, betreut von Professor Rex Bernardo und in Zusammenarbeit mit AgReliant, ihre Doktorarbeit zur genomischen Selektion. Sie verantwortete die Züchtungsaktivitäten für Mais in China und ist jetzt für die Zuchtprogramme Raps und Sonnenblume zuständig. Während der Raps bereits erfolgreich auf vielen europäischen Märkten etabliert ist, steht die Sonnenblume noch ganz am Anfang. Zwei völlig unterschiedliche Herausforderungen also, die auf sie zukommen. |
Der Brasilianer Leandro Vagno de Souza übernimmt den tropischen Mais in seinem Heimatland. Eine Herausforderung für ihn wird es sein, die herausragende Stellung von KWS in einem sich rasch entwickelnden Markt zu halten, welcher bislang von Konkurrenten mit weitaus größeren Ressourcen dominiert wird. Für Günter Seitz ist der ausgebildete Züchter bestens geeignet, auch dank seiner Erfahrung als Forschungsleiter bei Dow Agrosciences und LongPing High-Tech. |
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