Zum Gedenken
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† 08.12.2022
Adrien Momont
Adrien Momont, ehemaliger Vorsitzender und Geschäftsführer des Saatgutunternehmens Momont, verstarb am 8. Dezember 2022 im Alter von 96 Jahren. Er trat 1946 in das Familienunternehmen ein, das damals auf die Produktion von Zuckerrübensaatgut spezialisiert war. Mithilfe seiner Brüder Léon und Michel richtete er es neu aus, indem er insbesondere die Züchtung von multigermen Zuckerrüben und Getreide vorantrieb.
In den 1970er-Jahren erkannte er, dass sich bei Zuckerrüben das monogerme Saatgut durchsetzen würde, und knüpfte Verbindungen zum Unternehmen Hilleshög in Schweden. Momont nahm so an dieser züchterischen Revolution teil, die es dem Unternehmen ermöglichte, mehr als zwanzig Jahre lang den französischen Markt für Zuckerrübensaatgut zu dominieren.
Unter seiner Führung entwickelte sich das Unternehmen auch bei anderen Kulturarten mit Erfolg weiter, insbesondere bei Weizen, Gerste und Hafer.
1986 übergab er die Leitung vertrauensvoll an seinen Sohn Thierry Momont, der die Entwicklung des Unternehmens weiter vorantrieb. Dies gelang unter anderem durch den Aufbau einer führenden Position bei Raps und Braugerste. Gleichzeitig begann Thierry Momont mit einer Annäherung an die KWS. Adrien Momont, der auf den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens bedacht war, unterstützte und förderte diese Entwicklungen stets.
Alle, die Adrien Momont kannten, erinnern sich an seine große Menschlichkeit und Geradlinigkeit. Er war sehr beliebt bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses Momont, die ihm großen Respekt entgegenbrachten.
KWS wird Adrien Momont ein ehrendes Andenken bewahren. |
† 30.01.2023
Hans-Henning Voß
Am 30. Januar 2023 verstarb im Alter von 44 Jahren nach langer, schwerer Krankheit unser Zuckerrübenzüchter Dr. Hans-Henning Voß. Nach seinem Studium der Agrarwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen promovierte er an der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim zur Thematik „Resistenz gegen Ährenfusariosen bei Winterweizen“ und arbeitete sich im Anschluss daran in die praktische Weizenzüchtung ein. Im Jahr 2010 nahm Hans-Henning Voß dann eine neue Herausforderung bei KWS als einer der ersten Kandidaten der Breeders’ Academy an. Nach einer sehr kurzen Einarbeitungszeit in die Zuckerrübenzüchtung startete er am Western Research Center Kimberly, Idaho, im Curly-Top-Zuchtprogramm und war seit 2011 für dieses voll verantwortlich. In den folgenden Jahren kamen mit dem Round-Up-Ready-Rückkreuzungsprogramm und der Entwicklung von Experimentalhybriden für den nordamerikanischen Markt weitere Produktentwicklungsfelder hinzu. Seine enge Verbindung zum Markt baute er über die Bearbeitung der amerikanischen Anbauregionen Idaho, Western Sugar North, Wyoming Sugar und Kalifornien auf und pflegte einen intensiven und erfolgreichen Austausch mit den Verkaufsteams von Betaseed und ACH Seeds. Im Jahr 2013 eröffnete sich ihm die Möglichkeit zur Übernahme des weltweiten Rhizoctonia-Resistenzprogrammes der Zuckerrübe. Dies führte ihn zurück nach Einbeck und gab ihm zudem Gelegenheit, den elterlichen Betrieb in der Nähe von Bad Gandersheim mitzuführen.
Hans-Henning Voß war an verschiedenen Schnittstellen bei KWS nicht nur in seinem direkten Verantwortungsbereich, sondern auch darüber hinaus aktiv und vernetzt, etwa beim weiteren Ausbau des kontrasaisonalen Rhizoctonia-Beobachtungsanbaus in Chile, bei der Verbesserung genomischer Vorhersagen im eigenen Zuchtprogramm, bei der Testung erster Werkzeuge zur Spracheingabe von Bonituren im Feld oder auch bei der Etablierung des KWS Ideenwettbewerbs i-garage. Seine Herkunft von einem landwirtschaftlichen Betrieb und seine Auslandserfahrung machten ihn zu einem ausgesprochen geerdeten, zeitgleich immer neugierigen und innovativen Züchter. Bis zuletzt war Hans-Henning Voß als Züchter sehr erfolgreich für den deutschen und den chilenischen Markt verantwortlich.
Hans-Henning Voß hinterlässt fachlich und menschlich eine große Lücke. Wir verlieren mit ihm nicht nur einen erfahrenen und passionierten Züchter, sondern auch einen beliebten Kollegen und Teamplayer, den wir mit seiner positiven Lebenseinstellung und seinem hintergründigen Humor in Erinnerung behalten. Unsere tiefe Anteilnahme an seinem viel zu frühen Tod gilt seiner Familie. |
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