Arbeit

Transitionen

Meilenstein
im laufenden Betrieb

Alle europäischen Gesellschaften sind seit dem 1. März auf GLOBE umgestellt; Polen und Tschechien waren die letzten beiden Länder. Projektleiter Christoph Hengst erläutert, wie die Transitionen gelaufen sind und was jetzt ansteht.

Herr Hengst, GLOBE unterstützt seit diesem Monat das komplette KWS Geschäft in Europa. Welche Bedeutung hat dieser Meilenstein für das Transitionsprojekt und KWS?

Dieser Meilenstein bedeutet zunächst, dass wir trotz eines so umfangreichen Restrukturierungsprojektes bislang sehr gut in der Lage waren, unser Kerngeschäft weiter auszubauen und auch in einem schwierigen aktuellen Umfeld zu unterstützen. Bei allem entwickelt sich die KWS seit 2018 konsequent weiter, beispielsweise durch die Erweiterung des Geschäfts auf den Bereich Gemüse. Das wir unseren Kollegen an allen Standorten – in neuer und alter Struktur – durch (ONE)GLOBE einiges abverlangen, ist uns bewusst.

Wenn wir auf das Projekt selbst schauen, so sind wir in den zwei Jahren sicher besser in der Umstellung der Länder geworden. Wir fragen aktiver nach, vor allem nach den Dingen, die nirgendwo dokumentiert sind – schließlich reden wir von Prozessen und Tätigkeiten, die oft über Jahrzehnte gewachsen sind. Wir starten früher mit der Dokumentation und dem Wissenstransfer und konzentrieren uns vor allem darauf, in den administrativen Kernprozessen – Lohn- und Gehaltsabrechnung, Rechnungswesen und Buchhaltung – den laufenden Betrieb sicherzustellen. Trotzdem verläuft eine solch komplexe Umstellung nicht immer reibungslos, und mitunter geht auch mal Wissen über bestimmte Sachverhalte verloren. Daher ist es uns auch nicht in allen Bereichen gelungen, während der Umstellung bereits vollständig im Zielmodell anzukommen. Und so bedeutet dieser Meilenstein eben auch, dass noch einiges an Arbeit vor uns liegt.

Christoph Hengst leitet das ONEGLOBE-Projekt. Er kam im Mai 2018 zum Projekt und zur KWS. Seitdem unterstützt er mit seinem Team die Umstellung unserer Verwaltung. In seiner Freizeit ist er passionierter Radfahrer und liebt es, zu reisen.

Die Transitionen in den USA und China sind nun angelaufen, und Brasilien startet in Kürze – was erwartet uns hier?

Wir haben die spanischsprachigen südamerikanischen Transitionen (Argentinien, Chile und Peru) auf Ende 2021 verschoben und können uns deshalb auf die USA, China und Brasilien fokussieren – drei KWS Schwergewichte mit komplexen lokalen Gesetzgebungen, großen Zeitunterschieden und sehr verschiedenen Kulturen. Auch bei den Strukturen der Gesellschaften ist alles dabei – vom Joint Venture bis zum komplett eigenen Züchtungs- und Produktionsbetrieb. Wir stellen uns daher auf neue Herausforderungen und Überraschungen ein. Ich persönlich freue mich sehr auf die anstehenden Transitionen und hoffe auch, dass das Team bald wieder in der Lage sein wird, zumindest einen Teil der Projektaktivitäten persönlich vor Ort durchzuführen – denn auch wenn wir in der Lage waren, Osteuropa quasi komplett aus dem Homeoffice umzustellen, so hilft uns die persönliche Begegnung besser, Themen zu übernehmen und vor allem auch Beziehungen zwischen alten und neuen Kollegen und Strukturen aufzubauen.

Sie begleiten das Projekt seit seinen Anfängen. Wie haben Sie KWS kennengelernt?

Ich kann mich noch an meine erste Zugfahrt von Berlin über Hannover nach Einbeck erinnern. Die Strecke insbesondere ab Hannover empfinde ich immer noch als besonders, wenn man mit dem Zug entlang von Hügeln und Feldern fährt und aufgrund des Mobilfunknetzes selten ein Handy klingeln kann. Und als ich dann in Einbeck ankam, war ich begeistert von dem Standort und den Menschen. Vom ersten Tag an ist man mir sehr offen und herzlich begegnet – vermutlich, weil damals noch nicht viele wussten, dass ich auch zum ONEGLOBE-Projekt gehöre. Spaß beiseite – ich habe mich vom ersten Tag an wohlgefühlt. Für mich macht die KWS besonders, dass alle zusammen am Erfolg des Unternehmens arbeiten und alle dabei stolz ihren Beitrag liefern. Wir versuchen, dies auch in der GLOBE-Organisation zu leben. An einigen Stellen gelingt uns das sehr gut, an anderen Stellen haben wir auch hier noch ein bisschen Arbeit vor uns.

Wie hat sich die KWS seitdem verändert?

In den letzten Jahren hat sich meines Erachtens vor allem die Veränderungsfähigkeit der KWS weiterentwickelt. Ich denke, damit setzt sich auch ein historischer Trend bei KWS fort – schließlich gehört Veränderung ja, vor allem im Forschungs- und Züchtungsbereich, zu den Kernkompetenzen unseres Unternehmens. Gleichzeitig verlagert sich diese Veränderung natürlich nun stark in den digitalen Bereich. KWS hat die Digitalisierung früh als Chance begriffen und sich technisch gut aufgestellt. Die Digitalisierung der Prozesse nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in unserem Kerngeschäft – der Forschung und Züchtung – wird darauf aufbauen und weiter voranschreiten. Dabei lebt das Geschäft der KWS aber auch von persönlicher Nähe zum Kunden und zu den Kollegen. Von daher wird es unsere Aufgabe sein, einen Weg der gemeinschaftlichen Effizienz zu finden.

Wir würden Sie natürlich auch gern ein bisschen persönlicher kennenlernen wollen. Daher die Frage: Was motiviert Sie eigentlich jeden Tag aufs Neue?

Die Frage kann ich ziemlich klar beantworten: Gemeinsam Erfolge zu feiern ist für mich die größte Motivation. Und gemeinsam heißt für mich organisationsübergreifend. Ich versuche immer, das große Ganze im Blick zu haben und darauf hinzuwirken, dass man gemeinsam am Erfolg des Unternehmens arbeitet. Ich bin davon überzeugt: Wenn jeder diesen Gedanken verinnerlicht, ist man auch auf lange Sicht erfolgreich.

Wie wird sich GLOBE aus Ihrer Sicht nach Abschluss des laufenden Transitionsprojekts weiterentwickeln?

Wir leben in einer Zeit, in der man nicht mehr ein einziges Veränderungsprojekt macht und dann die Füße hochlegt nach dem Motto: „Jetzt haben wir uns für die nächsten zwanzig Jahre aufgestellt.“ Ich denke, mit einem Veränderungsprojekt wie ONEGLOBE legt man eigentlich eine Grundlage für weiteren Wandel. Mit GLOBE wird es für KWS zukünftig möglich, sich schneller und effizienter an ständig verändernde Rahmenbedingungen anzupassen. Das heißt aber auch: GLOBE wird sich auch in Zukunft weiterentwickeln und vor allem weitere Veränderungsprozesse im Unternehmen vorantreiben beziehungsweise begleiten.

Woran denken Sie dabei?

Mit der Einführung der neuen SAP-Plattform S4/HANA haben wir ein großes technisches Veränderungsprojekt vor uns, welches die KWS auf Jahre begleiten und nachhaltig besser aufstellen wird. Auch im Personalbereich planen wir weitere technische und strukturelle Verbesserungen. Den bereits begonnen Roll-out-Prozess von Success Factors Learning haben die Kollegen in Deutschland ja schon aktiv mitbekommen. Ähnliche Verbesserungsambitionen finden wir eigentlich in allen GLOBE-Funktionen.

⬤ ONEGLOBEtrotter Podcast

Alle ONEGLOBEtrotter Podcasts sind über unser internes Streaming-Portal verfügbar.
Zu den bislang verfügbaren Episoden werden nach und nach neue hinzukommen.


Überblick

Aktueller Stand der Transitionen weltweit

GLOBE-Standorte und Anzahl der Mitarbeiter

Business Partner (BP): Standorte und Anzahl (sofern bereits bekannt)

Mehr als 4.000 Kolleginnen und Kollegen in 45 Tochtergesellschaften in 21 Ländern werden nun zentral von den mehr als 600 Kolleginnen und Kollegen in den Global Functions und im Global Transaction Center mit Serviceleistungen versorgt. Die drei zuvor zuständigen Servicecenter in Barcelona, Einbeck und Wien wurden in den vergangenen Monaten geschlossen. Die Transition ist aktuell zu 80 Prozent abgeschlossen. |

Das Transition-Team lädt dazu ein, jederzeit Feedback zu GLOBE per E-Mail abzugeben:
AskGLOBE@kws.com


© KWS SAAT SE & Co. KGaA 2025