Strategie

Strategische Planung 2031

Serie

Nachweislich gut für unsere Kunden

In jeder Ausgabe der KWSintern stellen wir Beispiele vor, wie unsere Business Units die Strategische Planung 2031 in die Tat umsetzen.

Hybridroggen

Viel Ertrag mit weniger CO₂

Die EU gibt Landwirten das Ziel vor, Treibhausgase im Ackerbau zu reduzieren. Welches Getreide dafür den größten Beitrag leistet – das wollten wir wissen und haben Blonk Consultant als weltweit führendes Unternehmen bei Untersuchungen zur Nachhaltigkeit beauftragt. Das Ergebnis der Nachhaltigkeitsstudie in verschiedenen Regionen Deutschlands bescheinigt Hybridroggen die beste Bilanz im Vergleich mit anderen Getreidesorten: Hybridroggen verursacht etwa 15 bis 20 Prozent weniger CO₂ als Weizen, Gerste und Populationsroggen. Diese Ergebnisse sind im April 2023 in die internationalen Datenbanken der Futtermittelindustrie, dem Global Feed Lifecycle Institute (GFLI), aufgenommen worden.

In die Auswertung flossen sämtliche Anbaudaten aus drei Jahren ein, etwa die Saatgutmenge für den Ertrag von einer Tonne Getreide, die Qualität der Ernte oder wie häufig der Boden bearbeitet werden musste und welche Mengen an Pflanzenschutz- und Düngemitteln nötig waren. Auch beim Wasserbedarf ist Hybridroggen genügsam: Er benötigt 25 Prozent weniger Wasser als Weizen.

Und Hybridroggen hat sein Potenzial noch nicht ausgeschöpft: Aktuell gilt er als Getreide für ertragsschwache Böden, obwohl Landessortenvergleiche das Gegenteil belegen. Bei gleichen Bedingungen ist Hybridroggen allen anderen Getreidekulturen im Ertrag überlegen. Auch unsere Züchtung wird weiterhin ein Schlüsselfaktor sein, wie ein Blick in die deutsche Historie zeigt: Heutige Weizen- und Roggensorten haben einen um 13 bis 23 Prozent geringeren CO₂-Fußabdruck als Sorten vor vierzig Jahren. |

Andreas von Felde


Lead Global Product Management Feed

Körnermais

Undenkbar? Möglich!

Hohe Energiekosten haben große Auswirkungen auf die Rentabilität von Körnermais: Die Kultur wird typischerweise im Spätherbst mit einem Kornfeuchtegehalt von 30 bis 35 Prozent geerntet. Einer der größten Kostentreiber im Anbau ist die Trocknung nach der Ernte, weil Körnermais erst ab einem Feuchtegehalt von circa 15 Prozent lagerfähig ist. Unsere neuen DryDownPLUS-Sorten weisen ein schnelles Abreifeverhalten auf – bedingt durch ihre ausgeprägte Fähigkeit, Wasser abzugeben. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten wie beispielsweise eine signifikante Reduktion der Trocknungskosten oder erweiterte Fruchtfolgen.

In eher warmen Regionen können die Betriebe zwischen zwei Optionen wählen. Entweder reduzieren sie die angestrebte Erntefeuchte auf 20 Prozent, um den Trocknungsaufwand nennenswert zu reduzieren und somit Energie und Emissionen einzusparen. Oder sie ernten den Körnermais sehr früh, was agronomische Vorteile mit sich bringt und betriebliche Arbeitsspitzen entzerrt.

In eher kühlen und typischen Wintergetreideregionen ermöglichen DryDownPLUS-Sorten eine rentable Körnermaisproduktion durch die Option, bestehende Fruchtfolgen zu erweitern und beispielsweise Stoppelweizen zu ersetzen. Betriebsmittel werden eingespart und Diversität wird gefördert. Die Zielmärkte liegen in Nordeuropa, wobei erste Sorten bereits in Deutschland, Frankreich und Polen zugelassen werden.

Das DryDownPLUS-Konzept trägt aktiv zu den „Sustainable Agricultural Practices“ der Strategischen Planung 2031 bei. |

Charlotte Ohlms

Projektmanagerin Marketing Mais

Gemüse

Der Kunde im Fokus

Qualitativ hochwertige Produkte zu liefern: Das hat für uns beim Verkauf von Gemüse schon immer oberste Priorität. Im Fokus stehen für uns die Händler, Landwirtinnen und Landwirte sowie die verarbeitenden Betriebe. Der Schlüssel zu unserem Erfolg ist die enge Verbindung unserer Züchterinnen und Züchter mit unseren Kundinnen und Kunden. Zunehmend beeinflussen verschiedene Akteure entlang der Wertschöpfungskette, wer unser Saatgut kauft – darunter nicht nur Anbauerinnen und Anbauer, sondern auch Speditionen, Verpackungs- und verarbeitende Betriebe sowie Supermärkte. Damit wir über unsere Produkte hinaus auch ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse und die Motivation unserer Kunden entwickeln, wollen wir bei wichtigen Entscheidungen mit am Tisch sitzen. Daher bauen wir jetzt spezialisierte Teams für acht Kundengruppen auf:

  1. junger Spinat in der NAFTA-Region (USA, Kanada und Mexiko)
  2. junger Spinat in Europa
  3. Blattspinat
  4. verarbeitende Industrie in der NAFTA-Region
  5. verarbeitende Industrie in Europa
  6. Frischmarktbohnen in der NAFTA-Region
  7. Frischmarktbohnen in Europa/Afrika
  8. Rote Beete.

In der neuen Struktur werden die derzeitigen Area Sales Manager zu Account-Managern und gemeinsam an der Entwicklung von Kundenbeziehungen und kundenorientierten Lösungen arbeiten, um so unseren Umsatz weiter zu steigern – in enger Zusammenarbeit mit dem Produktmanagement und der Züchtung. Wir sind überzeugt, dass wir so unsere Position als engagierte Spezialisten mit professioneller Kommunikation, Unternehmergeist und leistungsfähigen Teams noch weiter stärken. |

Joost van den Eijnden

Commercial Director

Zuckerrüben

Bessere Unkrautkontrolle

In Nordamerika kommen im Mais- und Sojabohnenanbau seit über 25 Jahren erfolgreich herbizidtolerante Merkmale zum Einsatz, um Unkraut zu bekämpfen. Seit ihrer Markteinführung 2008 hat die von KWS entwickelte Roundup-Ready®-Technologie die Produktivität deutlich gesteigert und sich bei Landwirtinnen und Landwirten etabliert. Allerdings entwickelte sich nach und nach Unkraut mit einer Resistenz gegen Herbizide – eine echte Bedrohung für den Zuckerrübenanbau.

KWS erkannte das Problem und startete 2015 ein Projekt, um ein herbizidtolerantes Merkmal der nächsten Generation mit dem Namen Truvera™ zu entwickeln. Ähnlich wie schon beim Roundup-Ready®-Projekt arbeiteten wir erneut mit Monsanto (Bayer) zusammen. Das bereitgestellte Genmaterial führten wir in unser Zuckerrüben-Keimplasma ein und züchteten so Populationen für den kommerziellen Anbau. Das neuartige Merkmal sorgt für Toleranz gegen gleich drei Herbizide (Glyphosat, Glufosinat und Dicamba) und ermöglicht eine bessere Kontrolle von glyphosattolerantem Unkraut.

In ersten Versuchen hat Truvera™ überzeugt: Die Markteinführung ist für die Mitte dieses Jahrzehnts geplant. Dank unserer Strategie für eine effektive Unkrautkontrolle im Zuckerrübenanbau sind wir in einer starken Position, um den Herausforderungen der modernen Landwirtschaft zu begegnen. Merkmale mit einer effizienten Herbizidtoleranz helfen Landwirtinnen und Landwirten dank eines reduzierten Herbizideinsatzes dabei, Kosten einzusparen. |

Mark Schmidt

Vice President Sales Zuckerrüben, KWS US


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