Forschung

Gateway Research Center

Jubiläum

Unterschiedliche Kulturen. Gemeinsame Werte.

Das KWS Gateway Research Center feiert fünf Jahre erfolgreiche Forschung am Mississippi, erzählen drei Beteiligte im Interview.

Vor fünf Jahren haben wir das KWS Gateway Research Center (GRC) am Bio Research and Development Growth Park (BRDG) im amerikanischen St. Louis, Missouri, eröffnet.

Die Region zeichnet sich durch ein hervorragendes Forschungsumfeld aus: Direkt vor der Tür liegen das größte Pflanzenforschungsinstitut der USA, das Danforth Plant Science Center, sowie Universitäten und Start-ups. Diese Nähe liefert eine gute Basis, um unsere Position in einer globalen Pflanzenforschungswelt auszubauen. Hier haben wir Zugang zu neuen Technologien, erstklassigem Fachwissen und besonderen Talenten.

2015 starteten wir unsere Forschung mit nur einer Handvoll Mitarbeiter. Fünf Jahre später ist das GRC auf fast vierzig Wissenschaftler herangewachsen, hat seine eigene Identität entwickelt und ist geschätzter Teil der globalen Forschungswelt. Unsere Forschungsleiter Derek Bartlem, Jürgen Schweden und Hinrich Harling erzählen seine Geschichte.

Das GRC hat gerade das fünfjährige Jubiläum gefeiert. Welche Vorstellung verknüpften Sie mit der Gründung?

Hinrich Harling: Wir wollten sicherstellen, dass KWS Zugang zu globalen wissenschaftlichen Erkenntnissen erhält und unser Forschungsnetzwerk mehr als eine europäische Sicht einnimmt. Wir wollten Teil einer globalen Forschungsorganisation sein, die sich auf wichtige Technologien wie Genome Editing konzentriert. Es war unsere Vision, dass sich der eigene Charakter des GRC und seiner Mitarbeiter organisch mit einer vielfältigen Kultur entwickelt.

▶ Ein Besuch in Missouri

Sie arbeiten in direkter Nachbarschaft zu einem weltweiten Giganten der landwirtschaftlichen Biotechnologie, Bayer Crop Science, ehemals Monsanto. Wie schaffen Sie es, gute Mitarbeiter zu halten?

Derek Bartlem: Unsere Kultur spielt eine große Rolle in der Mitarbeiterbindung. Die Menschen fühlen sich wertgeschätzt und KWS als Ganzes zugehörig. Wir erleben, wie effektiv wir Talente für uns gewinnen, obwohl St. Louis internationaler Hauptsitz der Biotech-Aktivitäten von Bayer Crop Science ist. In den letzten Jahren hat sich die Region zum wichtigsten Zentrum für Landwirtschaft der USA entwickelt. Viele Start-ups ziehen her. Wir haben Zugang zu qualifizierten Wissenschaftlern, haben hier und in anderen Teilen der USA – Kalifornien, Texas und der Ostküste – Mitarbeiter gewonnen. Und wir konnten sie an uns binden.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Einbeck und St. Louis?

Derek Bartlem: Unsere Aktivitäten verteilen sich über die Standorte. Oft tragen Forscher beider Orte zum selben Projekt bei. Aufgrund der unterschiedlichen DNA erleben wir eine konstruktive Spannung, die zu produktiven Ergebnissen führt. Unsere Philosophie: verschiedene kulturelle Einflüsse mit gleichen Werten.

Ein Team, zwei Identitäten: Wie haben Sie diese Kultur aufgebaut?

Jürgen Schweden: Wir haben Strukturen geschaffen, die konstruktive Vielfalt, Informationsaustausch und Diskussion fördern. Dafür ist analoge Begegnung, nicht nur ein Skype-Gespräch, notwendig. Es ist wichtig, sich gegenseitig zu besuchen, um Wissen und Informationen auszutauschen, Netzwerke aufzubauen und kulturelle Unterschiede zu erfahren.

Hinrich Harling: Es kommt darauf an, dass Mitarbeiter des einen Standorts Mitarbeiter des anderen kennen und verstehen, nicht nur fachlich, sondern auch in ihrer Arbeitsweise. Forscher müssen Wissen austauschen, um Technologien zu implementieren. Auch unsere Assistenten, die sich um das Organisatorische kümmern, reisen zum GRC. Wir haben ein Austauschprogramm, das Verständnis aufbaut, Offenheit schafft und Teamgeist fördert.

Derek Bartlem: Vom Austausch profitieren nicht nur die Teilnehmer selbst. Wer zurückkommt, teilt, was er gelernt hat, mit allen Kollegen vor Ort und hilft, ein tieferes Verständnis zu erreichen.

Sind weitere Standorte beteiligt?

Jürgen Schweden: In der Biotechnologie sind es Einbeck und St. Louis. Aber Genective – unser Joint Venture, das gentechnische Merkmale für Mais entwickelt – soll von Europa nach Champaign County im amerikanischen Illinois verlegt werden. Zu diesen Plänen hat der Erfolg des GRC ermutigt.

Darüber hinaus stehen wir auch in Kontakt mit weiteren KWS Zuchtstationen in den USA, zum Beispiel mit Champaign County, wo wir an Getreide arbeiten, oder mit der Zuckerrübenstation in Shakopee, Minnesota.

Was sind Ihre Pläne für die nächsten fünf Jahre?

Jürgen Schweden: Um Ideen in die Tat umzusetzen, braucht es vor allem zwei Dinge: qualifizierte Mitarbeiter und eine Methode, Konzepte in der Praxis zu testen. Weil wir mit dem GRC in einem der wichtigsten Landwirtschaftsgebiete der USA sind, ist es für uns jetzt leicht, unsere Forschung in Feldversuchen zu testen.

Eindeutig sehen wir: Vielfalt schafft Werte. Wir wollen nicht in getrennte Organisationen abdriften, sondern Wissensaustausch und Datentransfer stärken. Gegenwärtig ist Genome Editing eine wesentliche Kompetenz des GRC. Jetzt wollen wir die Technologie auf Bereiche ausdehnen, in denen wir sie anwenden können, um Lösungen, zum Beispiel zur Insektenbekämpfung, zu finden. Unsere Vision ist es, dieses virtuelle Labor auf die ganze Welt auszuweiten. Noch sind wir nicht so weit. Aber wir sind auf einem sehr guten Weg. |

Kontakt:
Derek Bartlem

derek.bartlem@kws.com


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