Unsere Werte

Weitsicht

Entscheidungen für die Zukunft

Heute schon an die Produkte denken, die in zehn Jahren gefragt sind: Alexandra Molitor, Leiterin Strategische Planung, nennt Beispiele für diese bei KWS verankerte Weitsicht. Unser Motto „Make yourself grow“ zeigt, dass Weitsicht auch die Zufriedenheit unserer Kolleginnen und Kollegen einschließt.

Forschung und Entwicklung mit modernen Mitteln: In die Landwirtschaft der Zukunft haben wir zuletzt mehr als 250 Millionen Euro investiert.

Weitsicht hat bei KWS eine lange Geschichte – im wahrsten Sinne. Das zeigt beispielsweise ein Blick hundert Jahre in die Vergangenheit: Bis in die 1920er-Jahre war die Zuckerrübe die einzige Kulturart der KWS. Um das Saatgutgeschäft auf eine breitere Basis zu stellen, bedingt durch wirtschaftliche Einbußen wegen des Ersten Weltkriegs, begann nun zunächst die Futterrübenzüchtung, kurz darauf folgten Getreide und Kartoffel, in den 1950ern der Mais sowie Öl- und Eiweißpflanzen. Die Weitsicht zahlte sich aus, alle Geschäftsbereiche entwickelten sich wie erhofft.

Im Jahr 2018 hat bei KWS nun ein vergleichbares Kapitel begonnen: „Im Rahmen unserer strategischen Planungen kamen wir zu dem Schluss, dass vor dem Hintergrund des begrenzten Wachstumspotenzials von Zuckerrüben und des starken Wettbewerbsumfelds bei Mais mit dem Eintritt in den Gemüsesaatgutmarkt ein weiteres, margenstarkes Geschäftsfeld für KWS erschlossen werden soll“, sagt Alexandra Molitor, die unsere Strategische Planung leitet. „Den Bereich ‚Saatgut für pflanzliche Lebensmittel‘ wollen wir auch zukünftig aktiv stärken.“ Auch schon vor dem Einstieg ins Gemüsegeschäft landeten Fruchtarten von KWS auf unserem Teller – Getreide aus unserem Saatgut beispielsweise als Mehl in Lebensmitteln, und unser Zuckerrübensaatgut wird nach der Ernte der Zuckerrüben zum Süßungsmittel.

Potenzial von Gemüse passt zu Wachstumszielen

Und so gründete die KWS einen neuen Geschäftsbereich: die Business Unit Gemüse. „Wir fangen ganz vorn an, mit Zuchtprogrammen für eigene Sorten, dem Aufbau von Zuchtstationen und unterstützt durch Akquisitionen“, sagt Alexandra Molitor. Bis die Gewinnzone erreicht ist, werden einige Jahre vergehen. „Aber KWS hat die Weitsicht, damit heute anzufangen, um in zehn Jahren ein starkes Geschäftsfeld aufgebaut zu haben.“ Denn im Gemüse, so die Überzeugung, steckt viel Potenzial – und zwar global. „Das passt zu unseren Wachstumszielen.“

Schon nach den ersten Akquisitionen sieht der Plan vielversprechend aus: 2019 kam mit dem Marktführer Pop Vriend Seeds aus den Niederlanden das Saatgut für Spinat in unser Produktportfolio. „Und das Thema Gemüse bei KWS hat weiter an Fahrt aufgenommen“, beispielsweise durch die Akquisition von Geneplanta (Tomaten) im Jahr 2021 und den organischen Aufbau weiterer Gemüsesorten weltweit, erläutert Alexandra Molitor.

Seit 2019 Teil des Produktportfolios: Saatgut für Spinat.

Mit Blick auf das globale Geschäft setzt und setzte KWS auch in anderen Bereichen neben organischem Wachstum auf Akquisitionen und Kooperationen: „Wir schauen: Wo wollen wir aktiv sein? Wo können wir investieren und Partnerschaften eingehen?“ So gelinge ein schneller Zugang zu einem neuen Markt, sagt die Leiterin unserer Strategischen Planung. Das Ergebnis sind Joint Ventures wie in China (Mais) und der Eintritt in neue Märkte wie Brasilien (Mais).

Mit GLOBE aufs erwartete Wachstum vorbereitet

Das weiterhin erwartete globale Wachstum in allen Business Units führte auch in der Verwaltung zu einer gewaltigen Veränderung an all unseren Standorten, erklärt Alexandra Molitor: „In zehn Jahren werden wir noch größer und in anderen Ländern tätig sein. Auch in Asien und Südamerika wird unser Geschäft deutlich wachsen. Wir brauchten eine besser dazu passende Organisationsstruktur.“ GLOBE (kurz für Global Business Excellence) bündelt alle administrativen Funktionen und Dienstleistungen der KWS, stellt Verwaltungsdienstleistungen bereit und bildet den strategischen administrativen Rahmen für KWS und seine weltweiten (Tochter-)Gesellschaften. „Der Wechsel zu GLOBE stellte für uns alle eine größere Veränderung dar. Aber wir sind damit frühzeitig auf zukünftige Veränderungen vorbereitet.“

Forschung und Entwicklung mit Weitsicht

Mit einem Langstreckenlauf, der Weitsicht erfordert, lässt sich auch die Forschung und Entwicklung vergleichen. Dieser Bereich spielt bei KWS seit Gründung des Unternehmens eine zentrale Rolle: „Mehr als 250 Millionen Euro Budget gingen zuletzt in die Forschung und Entwicklung“, sagt Alexandra Molitor. Die Züchtung neuer Pflanzensorten ist ein Prozess von zehn bis fünfzehn Jahren. „Landwirte müssen sich auf neue gesetzliche Vorgaben einstellen, und wir erleben hautnah, dass sich der Klimawandel auf den Ackerbau auswirkt.“ Züchterinnen und Züchter müssen also jetzt schon wissen, was in Zukunft gefragt sein wird.

Im Ergebnis gelingen der Pflanzenzüchtung auch Coups auf dem Markt: KWS ist beispielsweise zum Marktführer bei Hybridroggen geworden, der durch Züchtung besonders ertragreich und widerstandsfähig ist. Dieser Erfolg strahlt auf andere Bereiche aus: „Ähnliche Ambitionen verfolgen wir für Weizen und Gerste, und Gleiches gilt für die Kartoffel, was ebenfalls eine jahrzehnteumspannende Aufgabe ist“, sagt Alexandra Molitor. Im Hinblick auf globale Trends zu gesunder, fleischloser Ernährung rücken auch Kulturarten, die als alternative Proteinquellen dienen können, mehr und mehr in den Fokus. Ein Beispiel hierfür ist die Erbse. An ihr zeigt sich ebenso wie an allen weiteren Kulturarten der KWS unser nachhaltiges Denken: „Zur Weitsicht gehört, dass wir den Dreiklang von ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit verfolgen.“

Auch der Umgang mit Kolleginnen und Kollegen gehört für uns zur Weitsicht.

Kolleginnen und Kollegen, die sich wohlfühlen

All diese Erfolge wären ohne die Menschen bei KWS nicht machbar. „Es gehört zur Weitsicht dazu, dass sich die Kolleginnen und Kollegen bei KWS respektiert und als Teil des Unternehmens fühlen“, so Alexandra Molitor. Kontinuierliches Lernen sei hierfür ein entscheidender Baustein, um auf Anforderungen der Zukunft vorbereitet zu sein: „Wir bringen unseren Angestellten heute bei, was sie übermorgen brauchen.“ Mehr noch: Innerhalb des Unternehmens hat jede und jeder die Möglichkeit, in ihrem oder seinem Job aufzublühen und auch in neue Rollen hineinzuwachsen. „Ich selbst habe verschiedene Positionen bei der KWS durchlaufen“, sagt die studierte Biologin. Aus dem Technologiemanagement kam sie über Zwischenschritte in die Strategische Planung. Die KWS hat für diese Entwicklungsmöglichkeit einen fest verankerten Slogan: „Make yourself grow“. |


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